Handel

USA wollen Zoll-Schlupflöcher für Stahl aus China schliessen

Keystone-SDA
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Die US-Regierung verschärft den Handelskonflikt mit China durch die Erhöhung von Zöllen und Schliessung von Schlupflöchern.

Elektroauto China
Die chinesischen Elektroauto-Exporte seien 2023 um 70 Prozent gestiegen – und das gefährde die Investitionen in anderen Ländern, argumentiert die US-Regierung. (Symbolbild) - Xiao Yijiu/XinHua/dpa

Die US-Regierung geht nach der Erhöhung von US-Zöllen auf chinesische Einfuhren weiter gegen Peking vor. US-Präsident Joe Biden werde gemeinsam mit Mexiko Schlupflöcher für die Einfuhr von Stahl und Aluminium schliessen, mit denen China und andere Länder Zölle umgingen. China produziere zu viel Stahl, und Pekings Subventionen führten zu Exportschüben.

Konkret solle Stahl aus Mexiko nur dann zollfrei eingeführt werden können, wenn er in Mexiko, den USA oder Kanada geschmolzen und gegossen worden sei. Andernfalls würden künftig Zölle von 25 Prozent fällig, kündigte die Direktorin des Nationalen Wirtschaftsrats des Weissen Hauses, Lael Brainard, an. Auf Aluminiumimporte aus Mexiko, die etwa in China, Weissrussland, Iran oder Russland primär geschmolzen oder gegossen wurden, sollen Zölle von zehn Prozent fällig werden, wie Brainard weiter sagte.

USA machen China schwere Vorwürfe

Für einige Metallprodukte wie Stahl und Aluminium steigen die Zölle von 7,6 auf 25 Prozent. Washington hob ausserdem Zoll-Ausnahmen für bestimmte Solar-Importe auf. Mit den Massnahmen hat sich der Handelskonflikt zwischen den USA und China verschärft.

Ausländische Märkte würden mit Stahl aus China zu künstlich niedrigen Preisen geflutet, sagte Brainard. «Die Einfuhr von chinesischem Stahl und Aluminium in den US-Markt durch die Umgehung von Zöllen durch Mexiko untergräbt unsere Investitionen.» Mexiko stehe nun in der Pflicht, der US-Zollbehörde entsprechende Nachweise über Stahl und Aluminium, das in die USA eingeführt werden soll, zu übermitteln.

Die USA hatten im Mai angekündigt, Elektroautos aus China mit Sonderzöllen von 100 Prozent zu belegen. Und sie so faktisch vom US-Markt zu nehmen, weil der Endpreis für die allermeisten Autokäufer dadurch zu hoch wird. Zudem verhängt die US-Regierung neue oder stark erhöhte Zölle unter anderem für Solarzellen, Halbleiter, Hafenkräne und Medizinartikel wie Kanülen und Schutzmasken.

Kommentare

User #6303 (nicht angemeldet)

Die USA haben seinerzeit das Monster angefüttert, unter Anderem mit der sogenannten Meistbegünstigungsklausel.

User #5184 (nicht angemeldet)

Im März dieses Jahres wurde Russland zum zweitgrößten Stahllieferanten der EU mit einem monatlichen Exportwert von 328 Millionen Euro, was einer Steigerung von 70 % entspricht. Das ist der höchste Wert seit Mai 2023, als EU-Länder insgesamt 369 Millionen Euro kauften. Hauptabnehmer war Belgien, dessen Einkäufe im ersten Frühlingsmonat 130,5 Millionen Euro betrugen, was einer Steigerung um das 2,5-fache entspricht. Dies ist der größte Kauf des Landes seit Juni 2022. Die Käufe in Italien stiegen um 25 % auf 85 Millionen Euro, Dänemark legte um 30 % zu (35,1 Millionen) und die Tschechische Republik (23 Millionen) und die Niederlande (20 Millionen) belegten die Plätze vier und fünf. Erwähnenswert ist, dass Ungarn nach einer viermonatigen Unterbrechung die Beschaffung wieder aufgenommen und Stahl im Wert von 13,7 Millionen Euro eingekauft hat. Gleichzeitig stiegen die Aluminiumlieferungen um 29 % auf 91,4 Millionen Euro, den höchsten Wert seit Oktober letzten Jahres. Der Anstieg ist auf eine Vervierfachung der Einkäufe in Deutschland zurückzuführen, die 22,4 Millionen Euro erreichten. Auch in Spanien (+69 %) und Polen (+21 %) stiegen die Importe deutlich an.

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