Verhandlungen zwischen Verdi und Galeria Karstadt Kaufhof stocken
In den Verhandlungen um die Zukunft tausender Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof ist weiter keine Einigung in Sicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Gewerkschaft wirft Warenhauskette fehlendes Zukunftskonzept vor.
Die Bundestarifkommission der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hielt am Dienstag eine Protestkundgebung in Köln ab, bevor die Gespräche fortgesetzt wurden, wie Günter Isemeyer, Sprecher des Verdi-Bundesvorstands, mitteilte. Tausende Mitarbeiter der angeschlagenen Warenhauskette drohen wegen der Schliessung von bis zu 80 Filialen ihren Arbeitsplatz zu verlieren.
Die Verhandlungen seien am Montag unterbrochen worden, «weil es überhaupt kein Fortkommen gab», sagte Isemeyer der Nachrichtenagentur AFP. «Man kann sich nicht den ganzen Tag im Kreis bewegen.» Die Gewerkschaft fordert unter anderem einen Sozialtarifvertrag für die Warenhaus-Mitarbeiter, der unter anderem eine einheitliche Regelung für Abfindungen beinhaltet. Weiterhin fordern die Arbeitnehmervertreter die Gründung einer Transfergesellschaft, um die Mitarbeiter nach ihrer Entlassung aufzufangen. «Es gibt keine Zukunftsplanung, die den Namen verdient», kritisierte Isemeyer.
An der Kundgebung vor dem Galeria Kaufhof-Gebäude in Köln beteiligten sich dem Verdi-Sprecher zufolge rund 40 Mitglieder der Bundestarifkommission. Die Warenhauskette befindet sich seit Anfang April in einem sogenannten Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung. Dadurch ist Karstadt Kaufhof für drei Monate vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt. Das Unternehmen will laut Sachwalter Frank Kebekus ohne Staatshilfe auskommen und stattdessen durch Unterstützung des Eigentümers Signa, der Holdinggesellschaft des österreichischen Immobilieninvestors René Benko, die Sanierung stemmen.