Versicherer Axa nimmt nach XL Übernahme Asien ins Visier
Der Versicherungskonzern Axa schielt nach dem 15 Milliarden Dollar schweren Zukauf der XL Group auf den asiatischen Markt.
Das Wichtigste in Kürze
- Für 15 Milliarden Franken hat Axa die XL Group aus Bermuda übernommen.
- Nun richtet der Versicherungskonzern den Blick auf den asiatischen Markt.
Der französische Versicherungskonzern Axa schielt nach einem 15 Milliarden Dollar schweren Zukauf in Amerika auf den asiatischen Markt. Vorstandschef Thomas Buberl hat vor allem China, die Krankenversicherung und das eigene Filialnetz im Visier.
«Axa hat sich in Asien in den vergangenen Jahren unterdurchschnittlich entwickelt», sagte der Deutsche am Mittwoch auf einem Investorentag in London. Mit dem neuen Asien-Chef Gordon Watson habe sich das binnen neun Monaten geändert. Im November hatte die Nummer zwei der europäischen Versicherer für 584 Millionen Euro die restlichen Anteile an der China-Tochter Axa Tianping gekauft.
Auch Konkurrenz blickt nach Asien
Auch andere Versicherer wie die Allianz haben Asien als attraktiven Markt entdeckt. Schliesslich steht der Kontinent für die Hälfte des Wachstums auf dem Versicherungsmarkt weltweit. Allianz-Finanzvorstand Giulio Terzariol sagte jedoch kürzlich, es gebe dort keinen Sachversicherer, «dessen Kauf auf einem Schlag einen breiten Marktauftritt ermöglichen würde».
Synergien aus XL-Übernahme
Die Übernahme des Rück- und Sachversicherers XL Group aus Bermuda durch Axa war in diesem Jahr die grösste Transaktion in der Branche überhaupt. Sie soll sich für die Franzosen bis 2020 auszahlen. Buberl schraubte das Ziel für die Synergieeffekte aus der Übernahme um 100 Millionen auf 500 Millionen Euro nach oben.
Die bereinigte Eigenkapitalrendite der Gruppe soll in den nächsten beiden Jahren auf 14 bis 16 (bisher 12 bis 14) Prozent steigen. Den Aktionären verspricht Axa eine Dividendenquote von 50 bis 60 (bisher 45 bis 55) Prozent. Daneben seien auch Aktienrückkäufe möglich, signalisierte Buberl. Das trieb die Axa-Aktie leicht nach oben.
Generali will zukaufen
Auch die italienische Generali hat eine höhere Ausschüttungsquote von 55 bis 65 Prozent angekündigt. Daneben sollen aber auch Milliarden für Zukäufe zur Verfügung stehen - oder über Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückgegeben werden. Weil sich keine grossen Übernahmen ergaben, hatte die Allianz in den vergangenen zwei Jahren eigene Aktien für sechs Milliarden Euro erworben.
Die Analysten der UBS trauen den Prognosen der Axa nicht so recht. Die Risiken bei der Umsetzung seien hoch. Um die Ziele zu erreichen, müsse die Axa ihr US-Lebensversicherungsgeschäft weiter herunterfahren und die XL Group integrieren. Das sei «nicht trivial, und es werde Zeit brauchen, bis sich Erfolge zeigten», hiess es in einer Studie.