Bis Ende Oktober sollen knapp 1000 Schweizer Bahnhöfe mit Raucherzonen ausgestattet sein. Die ersten vier sind nun umgerüstet.
Bahnhöfe
Unter anderem am Zürcher Bahnhof Stadelhofen wurden die rauchfreien Zonen getestet. Nun sollen sie bis Mitte 2020 in fast allen Schweizer Bahnhöfen eingerichtet werden. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Nach der Einführung der rauchfreien Bahnhöfe wird das Rauchen nur noch in markierten Bereichen auf den Perrons erlaubt sein. Oder vor den Bahnhöfen.

Seit Dienstag gibt es vier rauchfreie Bahnhöfe mit Raucherbereichen in der Schweiz. Bis Ende Oktober sollen weitere Bahnhöfe umgerüstet werden: insgesamt knapp 1000. Unbeschränkt geraucht werden darf bis Mitte 2020 in den meisten Schweizer Bahnhöfen wohl nicht mehr.

An grossen Bahnhöfen mit langen Perrons und Fernverkehrsverbindungen sind zwei Raucherbereiche pro Perron geplant. An mittleren Bahnhöfen einer und an kleinen Bahnhöfen und Haltestellen soll es an den Eingängen Raucherzonen geben.

Rauchfreie Bahnhöfe seien in der Bevölkerung breit abgestützt, so der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) am Dienstag. Zu einem angenehmeren Aufenthalt der Kundinnen und Kunden trügen mehr Sauberkeit und bessere Luft trügen bei.

Einen gesetzlichen Rahmen für Bussen gegen renitente Raucher gibt es vorerst nicht. Das Projekt basiere «auf der unternehmerischen Freiheit der Transportunternehmen, nicht auf einem gesetzlichen Auftrag», hiess es beim BAV dazu.

Mit den Raucherbereichen kämen die Verkehrsbetriebe aber auch den Raucherinnen und Rauchern entgegen.

Massnahme für öffentliche Gesundheit

200 Tonnen Zigarettenstummel auf Gleisen Schweizer Bahnhöfe

Gemäss VöV sind die Verkehrsunternehmen lediglich «angehalten», die Regelung umzusetzen. Doch die Umstellung liege auch für eher regionale Transportunternehmen «auf der Hand», wird Vincent Ducrot zitiert. Er ist der Direktor der Freiburgischen Verkehrsbetriebe tpf in der VöV-Mitteilung.

Trotz Aschenbecher auf den Perrons landen heute nach wie vor zwei Drittel aller Zigarettenstummel auf den Gleisen. Pro Tag seien das 550 Kilogramm oder 200 Tonnen aufs Jahr gerechnet. Die definierten Raucherzonen sollen dazu beitragen, diese Verschmutzung zu verringern.

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Dienstag gibt es in der Schweiz vier erste rauchfreie Bahnhöfe mit Raucherzone.
  • Knapp 1000 Bahnhöfe sollen bis Mitte Oktober umgerüstet sein.
  • Bis Mitte 2020 soll in den meisten Bahnhöfen nicht mehr unbeschränkt geraucht werden.
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Bahnhöfe
Die Bahnhöfe in der Schweiz testen rauchfreie Zonen. Nun sollen bis Mitte 2020 in fast allen Schweizer Bahnhöfen Raucherzonen eingerichtet werden. (Archivbild) - sda - Keystone/ENNIO LEANZA

Es handle sich um eine «echte Massnahme für die öffentliche Gesundheit». Sie entspreche auch den Forderungen des Bundesamtes für Verkehr (BAV) hinsichtlich des Qualitätsmanagements.

Rauchen
Eine Frau raucht eine Zigarette. - dpa

Bedürfnisse von Rauchern und Nichtrauchern berücksichtigt

Bereits Mitte 2018 kündigte der VöV an: Schweizer Bahnhöfe sollen ab Anfang Juni dieses Jahres rauchfrei gestaltet werden. Mit den Raucherzonen sollten die Bedürfnisse von Nichtrauchenden und Rauchenden gleichermassen berücksichtigt werden. Doch anscheinend sind die Änderungen aufwendig und vor allem kleinere Bahnhöfe brauchen deshalb mehr Zeit, die Neuerungen umzusetzen.

Als Erste wurden am Dienstag die Berner Bahnhöfe Burgdorf, Lyssach, Hindelbank und Schönbühl SBB mit Raucherzonen ausgerüstet.

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