Volksrepublik China Exporte: Porsche setzt auf die Seidenstrasse
Das Wichtigste in Kürze
- Porsche setzt für seine Importe in Zukunft auf die «Neue Seidenstrasse».
- Die Autos werden nicht nur mehr über See, sondern auch mit dem Zug nach China exportiert.
Der Sportwagenbauer Porsche steuert seinen wichtigsten Markt in der Volksrepublik China nun auch auf der Schiene an. Über die «Neue Seidenstrasse» gehen die Autos neuerdings zweimal pro Woche per Güterzug in die Millionenstadt Chongqing im Südwesten Chinas.
Jeweils maximal 88 Stück in höchstens 44 Containern pro Zug, wie ein Porsche-Sprecher sagte. Die rund 11'000 Kilometer lange Fahrt beginnt den Angaben zufolge in Bremerhaven und führt über Polen, Weissrussland, Russland und Kasachstan. Sie dauert etwa 18 Tage, wie eine Sprecherin des Osnabrücker Logistik-Unternehmens Hellmann sagte, das die Transporte seit Anfang April organisiert.
Den weitaus grössten Teil seiner Fahrzeuge bringt Porsche allerdings nach wie vor auf dem deutlich weiteren Seeweg nach China. Alleine letztes Jahr waren es mehr als 80'000 Stück. Das dauert drei Wochen länger als der Transport per Zug. Auf See ist der Transport dafür teurer ist und nicht so viele Autos auf einmal laden kann wie ein Schiff.
Anders als viele andere Hersteller produziert Porsche nicht in China und muss deshalb alle Fahrzeuge dorthin exportieren. Hellmann bringt nach eigenen Angaben aber auch für andere Hersteller und Importeure Autos per Zug nach China. Eine Daimler-Sprecherin sagte, der Konzern nutze den Schienenweg in einem Pilotprojekt. Standardmässig gingen Fahrzeuge und Fahrzeugteile aber per Schiff nach China.
Die «Neue Seidenstrasse» umfasst nicht nur eine Bahnstrecke. Es ist ein gigantisches chinesisches Vorhaben zum Bau auch von Häfen, Strassen, Schienenstrecken und anderen Infrastrukturprojekten. Es soll neue Handelswege zwischen der Volksrepublik China und anderen Teilen der Welt ebnen. International ist es jedoch umstritten.