Walmart steigert Umsatz - Opioid-Vergleich reisst Bilanz ins Minus
Der US-Shopping-Riese Walmart hat im Sommer trotz hoher Inflation starke Nachfrage verbucht.
Im dritten Quartal legte der Umsatz im Jahresvergleich um knapp 9 Prozent auf 152,8 Milliarden Dollar (146,8 Mrd Euro) zu, wie der grösste US-Einzelhändler am Dienstag mitteilte.
Dennoch fiel ein Nettoverlust von 1,8 Milliarden Dollar an. Grund war ein Vergleich über 3,1 Milliarden Dollar, den Walmart zur Beilegung eines Verfahrens wegen einer angeblichen Mitschuld an der Opioid-Krise in den USA akzeptierte.
Bundesstaaten, Kommunen, Städte und Ureinwohnerstämme werfen Betreibern grosser Apothekenketten wie Walmart, CVS, Walgreens und Rite Aid vor, verheerenden Medikamenten-Missbrauch durch mangelnde Kontrolle beim Handel mit Schmerzmitteln verschärft zu haben. Die Unternehmen weisen die Anschuldigungen zurück und berufen sich darauf, lediglich von Ärzten verschriebene Pillen verkauft zu haben. Walmart betonte, dass der Vergleich kein Schuldgeständnis sei. CVS und Walgreens hatten bereits Milliardenzahlungen zugestimmt.
Im Tagesgeschäft lief es für Walmart besser als erwartet. Trotz hoher Preise gaben US-Verbraucher viel Geld für Lebensmittel und Kleidung aus. Der Konzern erhöhte sein Umsatzziel für das Gesamtjahr und geht jetzt von einem Wachstum der Erlöse um 5,5 Prozent aus. Auch die Gewinnprognose hob Walmart an, rechnet aber weiter mit einem deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Das Unternehmen beschloss zudem ein Aktienrückkaufprogramm über 20 Milliarden Dollar. Die Aktie machte vorbörslich einen Kurssprung.