Wegen Trockenheit steigt jetzt der Kafi-Preis
Nachdem der Preis für Kaffeebohnen zuletzt gesunken ist, zieht er jetzt wieder an. Grund ist die Trockenheit in Brasilien.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen Trockenheit in Brasilien steigt der Preis für Kaffee.
- Kein Land produziert so viele Kaffeebohnen wie Brasilien.
In den letzten Monaten kannte der Kafi-Preis nur eine Richtung: Nach unten. Im August fiel der Preis für ein Pfund um rund sieben Prozent. Käufer mussten im Schnitt dafür 96 US-Cent bezahlen. Im Frühjahr erreichte der Preis ein 14-Jahre-Tief.
Doch damit ist vorerst Schluss. In den letzten Wochen hat der Kafi-Preis an der Börse wieder zugelegt. Aktuell kostet das Pfund einen Dollar. Und der Rohstoff dürfte noch teurer werden.
Brasilien dominiert den Markt
Grund ist Brasilien. Das Land ist grösster Produzent der Welt. Letztes Jahr wurden im südamerikanischen Land über 60 Millionen Säcke an 60 Kilo produziert. Vietnam – zweitgrösster Kafi-Produzent – kommt auf rund die Hälfte.
Doch in Brasilien ist es trocken, was spätestens seit den Amazonas-Bränden auch hierzulande bekannt ist. Die Nachrichtenagentur Bloomberg erwartet für dieses Jahr darum einen massiven Produktionsrückgang. Statt wie erwartet 70 Millionen Kaffee-Säcken dürfte die Ernte mit 49 Millionen Säcken deutlich bescheidener ausfallen.
Damit könnte der Kafi auf für Endkunden teurer werden. Immerhin macht der Rohstoffpreis laut dem Branchenverband Cafetier Suisse 16 Prozent des Verkaufspreises eines Café Crème aus.
Bauern kämpfen um Existenz
Gleichzeitig dürften sich die Kaffeebauern in Mittelamerika über die Entwicklung freuen. Weil der Preis in den Keller rasselte, gerieten viele in existenzielle Nöte. Manche entmutigten Bauern flüchten darum in die USA.
Obwohl der Preis gesunken ist, steigt die Nachfrage. Laut den Marktforschern von Euromonitor hat der Kaffeemarkt 2018 einen Wert von 200 Milliarden Dollar. In den nächsten sechs Jahren soll das Geschäft mit einer Rate von 5,5 Prozent zulegen.