Weiterbildung auf eigene Faust: Was bringen Online-Kurse?
Weiterbildung findet heute nicht mehr nur im Klassenzimmer statt. Hybridkurse und Online-Kurse werden immer beliebter. Online-Kurse haben Vor- und Nachteile.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizerinnen und Schweizer gaben 2021 im Schnitt 1200 Franken für Online-Kurse aus.
- Insgesamt verzeichnet der Markt für Online-Bildung ein Volumen von 245 Millionen Franken.
Online-Kurse werden weltweit immer beliebter. Die Schweiz ist dabei keine Ausnahme. Im DACH-Gebiet ist sie sogar führend bei den Ausgaben für E-Learning.
So lassen sich Schweizerinnen und Schweizer die Weiterbildung mit Online-Universitätskursen 1200 Franken pro Kopf kosten. Während es in Österreich 804 Franken und in Deutschland sogar nur 131 Franken sind.
Auch bei anderen Formen der Weiterbildung online führt die Schweiz. Bei Zertifizierungen sind es 199 Franken (Österreich 106 Franken und Deutschland 96 Franken). Bei einfachen Online-Lernplattformen sind es 50 Franken (Österreich 30 Franken und Deutschland 41 Franken).
Schon jetzt liegt der Umsatz laut «Statista» in der Schweiz bei etwa 245 Millionen Franken.
Bis 2028 wird ein jährliches Wachstum um etwa 6,60 Prozent erwartet. Doch was macht Online-Kurse so beliebt?
Vorteil Nummer eins: Die Unabhängigkeit
Der grösste Vorteil der Weiterbildung auf eigene Faust ist die örtliche und zeitliche Unabhängigkeit. Statt sich zu einer bestimmten Zeit an einem Ort einfinden zu müssen, können Sie lernen, wann und wo Sie wollen.
Gerade Berufstätige profitieren enorm davon, wenn sie nicht nach der Arbeit noch zu einem schulischen Lernort hetzen müssen. Sie erledigen zu Hause erst das Wichtigste und setzen sich dann an den Lernstoff.
In den Sommermonaten lässt sich die Weiterbildung bequem ins Freie verlegen. Zum Beispiel in den eigenen Garten oder in den öffentlichen Park. Wenn Sie möchten, können Sie sogar Ihren Urlaub zum Lernen nutzen.
Weitere Vorteile der Online-Kurse
Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, Module im eigenen Tempo zu absolvieren. Ausserdem ist es möglich, bestimmte Lektionen, die auf Video verfügbar sind, noch einmal anzusehen. Gute Online-Lerninstitute bieten dazu in der Regel eine Fülle verschiedener Lernmaterialien.
Sie müssen keine teuren, zusätzlichen Bücher mehr kaufen oder hoffen, dass Sie in der Bibliothek vor Ort fündig werden.
Stattdessen finden Sie im Mitgliederbereich weiterführende Links zu Tutorials, Videos und umfangreichen schriftlichen Lernmaterialien. Dieses können Sie direkt am Computer lesen oder als E-Book herunterladen.
Nicht zuletzt sind Online-Kurse in der Regel günstiger als Präsenzkurse. Grund: Die Kosten für die Räumlichkeiten entfallen.
Allerdings hängt dies auch stark davon ab, ob Sie Kurse wählen, bei denen Sie komplett selbstständig agieren. Oder Kurse, bei denen Sie von echten Kursleitern begleitet werden. Diese müssen natürlich für ihre Online-Vorlesungen, Korrekturarbeiten und Feedback bezahlt werden.
Die Nachteile der selbstständigen Weiterbildung
Damit wären wir auch beim Nachteil der Online-Kurse: Vielen Menschen fällt es schwer, sich regelmässig selbst zum Lernen zu motivieren. Haben Sie dagegen einen Präsenzkurs fest im Wochenplan eingetragen und bezahlt, werden Sie sich eher aufraffen, auch dorthin zu gehen.
Bei Unklarheiten im Lernstoff müssen Sie selbst nach Lösungen suchen, da Sie niemanden um Rat fragen können. Nicht zuletzt fehlt manchmal auch der gesellige Austausch mit Mitlernenden.
Sind Sie unsicher, ob eine selbstständige Weiterbildung für Sie infrage kommt, können Sie es erst mit einem kurzen Einsteigerkurs versuchen.
Achten Sie ansonsten auf Hybridmodelle. Zu denen gehören auch Präsenzstunden vor Ort in Schulungsräumen oder wählen Sie zumindest Online-Kurse mit professionellen Kursleitern. Diese halten dann Unterrichtsstunden per Videochat ab und stehen auch für Rückfragen zur Verfügung.