Mehrere ehemalige Mitarbeiterinnen haben Tesla wegen frauenfeindlicher Atmosphäre verklagt. Anwälte meinen, es sei ein «systematisches Problem» bei Tesla.
Tesla Belästigung
Elon Musk, der Gründer von Tesla, Inc., gehört zu den reichsten Menschen auf der Welt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Tesla wurde erneut von Mitarbeiterinnen wegen einem frauenfeindlichen Umfeld verklagt.
  • Einige männliche Kollegen haben Frauen zu Sex aufgefordert und diese dann bevorzugt.
  • Die Anwälte meinen, es sei ein systematisches Problem bei Tesla.
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Weitere ehemalige Mitarbeiterinnen haben den US-Elektroautobauer Tesla wegen ständiger sexueller Belästigungen am Arbeitsplatz verklagt.

Die sechs Ex-Beschäftigten beschrieben ein Umfeld, «in dem es normal ist, dass man ihnen nachpfeift, sie beäugt und unangemessen berührt». Das haben die Anwälte David Lowe und William Jhaveri-Weeks am Dienstag mitgeteilt. Fünf der Frauen arbeiteten in einem Werk in Fremont, eine weitere in einem Servicezentrum.

«Systematisches Problem» bei Tesla

Erst vergangenen Monat hatte eine Ex-Mitarbeiterin der Fabrik in Fremont eine Klage wegen andauernder sexueller Belästigungen eingereicht. Vergangene Woche folgte die Klage einer weiteren Betroffenen. «So viele ähnliche Erfahrungen zeigen, dass es sich um ein systemisches Problem bei Tesla handelt», erklärte Anwalt Jhaveri-Weeks.

Tesla, Inc.
Elon Musk, CEO von Tesla. (Archivbild) - dpa

Demnach forderten männliche Kollegen die Frauen unter anderem zum Sex auf. Mitarbeiterinnen, die sich auf Avancen einliessen, seien zudem von Vorgesetzten bevorzugt behandelt worden.

Der Klage zufolge sollen auch Äusserungen von Tesla-Chef Elon Musk Anlass für Belästigungen gewesen sein. So habe dieser öfter betont, dass die Tesla-Modelle S, 3, X und Y zusammengenommen als «Sexy» gelesen werden könnten. Dies hätten Mitarbeiter aufgegriffen, um «alles als sexy zu bezeichnen», schilderte eine der Klägerinnen.

Nicht die erste Klage gegen Tesla

Tesla reagierte nicht auf eine AFP-Anfrage zu den neuesten Anschuldigungen. Das Unternehmen hat öfter mit Klagen ehemaliger Mitarbeiter zu kämpfen. Erst im Oktober hatte ein kalifornisches Geschworenengericht einem schwarzen Ex-Mitarbeiter 137 Millionen Dollar (121 Millionen Euro) Schadenersatz zugesprochen. Dies, weil das Unternehmen anhaltende rassistische Vorfälle ignoriert hatte.

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Eine Rakete von SpaceX. - keystone

Auch bei Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX gibt es Vorwürfe einer frauenfeindlichen Firmenkultur. Eine ehemalige Ingenieurin schrieb im Netz, dass das Unternehmen trotz zahlreicher Meldungen von sexueller Belästigung nichts unternommen habe. SpaceX reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.

Der 50-jährige Musk ist erst am Montag vom US-Magazin «Time» zur Persönlichkeit des Jahres gekürt worden. Musk wird von vielen als Genie und Visionär gefeiert. Er sorgt allerdings unter anderem mit provokativen Tweets auch immer wieder für Negativschlagzeilen.

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