Zahl der Frauen in Vorständen börsennotierter Unternehmen steigt von 58 auf 64
Das Wichtigste in Kürze
- Fünf von 160 Konzernen werden von einer Frau geführt.
In den 160 Konzernen hatten zum Stichtag 1. Januar 2020 insgesamt 64 Frauen einen Vorstandsposten, das waren sechs mehr als vor einem Jahr, wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY am Freitag mitteilte. Der Frauenanteil betrug damit 9,2 Prozent.
In 66 Prozent der Vorstandsgremien sitzt allerdings auch weiterhin keine Frau. Fünf Konzerne werden von einer Frau geführt - Jennifer Morgan etwa ist seit Oktober Ko-Chefin des Softwarekonzerns SAP, Martina Merz leitet - vorübergehend - den Industriekonzern Thyssenkrupp, Antje Leminsky führt den Finanzdienstleister GrenkeLeasing.
EY wertete die Besetzung der Vorstände der 30 grössten im Deutschen Aktienindex (Dax) notierten Konzerne, der Unternehmen im MDax der mittelgrossen Unternehmen sowie der im SDax notierten kleineren Unternehmen aus. Am höchsten ist demnach der Frauenanteil in den Führungsetagen der Telekommunikationsbranche.
«So langsam tut sich etwas in den Vorständen der börsennotierten Unternehmen in Deutschland», fasst Markus Heinen von EY zusammen. Der Frauenanteil steige beständig an. Dass erstmals ein Dax-Unternehmen von einer Frau geführt werde, sei «ein wichtiges Signal». Es sei zu hoffen, dass andere Unternehmen daraus einen Lerneffekt erzielen. «Wenn die Zahl der Frauen in den Vorstandsgremien weiter so langsam steigt wie im letzten Jahr, wird es bis 2048 dauern, bis zumindest ein Drittel der Vorstandsposten mit Frauen besetzt ist.»