Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Europa deutlich gestiegen

Keystone-SDA
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Deutschland,

Die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten sowie die Zinswende haben die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Europa im vergangenen Jahr ansteigen lassen.

europäische Flaggen
Die Insolvenzzahlen von europäischen Unternehmen steigen an. - POOL/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Insolvenzzahlen in Europa sind angestiegen.
  • Der Ukraine-Krieg sei unter anderem ein Grund für diese Entwicklung.

Die Insolvenzzahlen in Europa haben einen neuen Höhepunkt erreicht. Dies bedeute eine Steigerung um 24,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, berichtete die Wirtschaftsauskunftei Creditreform in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie. In Osteuropa erhöhte sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen um 53,5 Prozent auf über 60'000.

In der Pandemie hätte die Wirtschaft geboomt, sagte der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch. Der Ukriane-Krieg hätte jedoch für einen Abschwung gesorgt. Die folgende Energiekrise habe die Wirtschaft unvorbereitet und mit voller Wucht getroffen. Viele angeschlagene Unternehmen hätten den Mehrfachbelastungen nicht mehr standhalten können.

Insolvenzzahlen steigen an

In Westeuropa stiegen die Insolvenzzahlen in der Mehrzahl der betrachteten Länder. Einen deutlichen Anstieg verzeichneten Österreich (plus 59,7 Prozent), gefolgt von Grossbritannien (plus 55,9 Prozent). Auch Frankreich (plus 50,0 Prozent) und Belgien (plus 41,7 Prozent) verzeichnen einen Anstieg.

Ebenso in der Schweiz, in Irland, den Niederlanden und in Spanien nahm die Zahl der Unternehmensinsolvenzen zu. Norwegen, Finnland, Schweden und Deutschland sind ebenfalls betroffen.

Sitz der EU-Kommission (Symbolbild)
Die Insolvenz europäischer Unternehmen nimmt zu. - Zhang Cheng/XinHua/dpa

Ein Rückgang der Fallzahlen wurde aus Dänemark, Luxemburg, Portugal, Italien und Griechenland gemeldet. In Osteuropa verzeichneten sieben der zwölf untersuchten Länder einen Anstieg der Insolvenzzahlen. Besonders deutlich war die Zunahme der Pleiten in Ungarn, Bulgarien und Litauen.

«Die Trendwende bei den Insolvenzzahlen ist eingeläutet. Dabei ist das Ende der Fahnenstange wohl noch nicht erreicht. Der Druck bleibt auf dem Kessel, so dass auch in den kommenden Monaten mit steigenden Zahlen zu rechnen sein wird.» Das teilte Hantzsch mit.

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