ZKB macht 2024 klar weniger Gewinn und schüttet mehr aus
Die Zürcher Kantonalbank hat 2024 weniger Gewinn erzielt. Grund dafür ist die Einführung der OECD-Mindeststeuer.
![Zürcher Kantonalbank](https://c.nau.ch/i/M424n/900/zurcher-kantonalbank.jpg)
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) ist 2024 wegen der Einführung der OECD-Mindeststeuer einen Gewinnknick erlitten. Kanton und Gemeinden können sich dennoch über eine höhere Ausschüttung freuen.
Unter dem Strich sank der Reingewinn um 9,5 Prozent auf 1,12 Milliarden Franken, wie die Bank am Freitag mitteilte. Der Geschäftserfolg, der als Mass für die operative Leistung gilt, ging um 13,1 Prozent auf 1,28 Milliarden Franken zurück. Damit erzielte die Bank das zweitbeste operative Ergebnis der Firmengeschichte.
Der Gewinnrückgang ist vor allem auf die 2024 erstmals erhobene OECD-Mindeststeuer zurückzuführen. Der Steueraufwand stieg dadurch deutlich auf 168 von 7 Millionen Franken im Vorjahr. Vor Steuern konnte die Bank ihren Gewinn daher sogar leicht steigern.
Einen deutlichen Rückgang gab es im zentralen Zinsgeschäft. Dies war vor allem auf die weiter gesunkenen Leitzinsen und den damit verbundenen höheren Zinsaufwand zurückzuführen. Insgesamt ging der Erfolg aus dem Zinsengeschäft um 7,7 Prozent auf 1,68 Milliarden Franken zurück.
Klar rückläufig war auch das vergleichsweise kleine Handelsgeschäft (-15,1 Prozent auf 353 Millionen). Als Grund nannte die Bank die schwächere Marktdynamik.
Weiter wachsen konnte die ZKB dagegen im Geschäft mit Kommissionen und Dienstleistungen. Der Erfolg stieg hier um 8,9 Prozent auf 1,02 Milliarden Franken und übertraf damit erstmals die Milliardenschwelle. Neben den gestiegenen verwalteten Vermögen hat auch das freundliche Entwicklung an den Börsen zum Plus beigetragen. Insgesamt sank der Geschäftsertrag damit um 3,3 Prozent auf 3,09 Milliarden Franken.
Ein klares Plus verzeichnete die Bank erneut beim Hypothekarbestand, der um 5,7 Prozent auf 106,6 Milliarden Franken per Ende Jahr anstieg. Bei den Kundengeldern flossen der Bank netto 29,8 Milliarden Franken neu hinzu. Die verwalteten Vermögen stiegen auch dank der guten Marktperformance noch deutlicher auf 457,3 von 395,8 Milliarden Franken.
Auf der anderen Seite stiegen auch die Kosten weiter an, was vor allem in den «planmässig erhöhten Investitionen in Wachstum und Innovationen» begründet lag, wie die Bank schrieb. Der Geschäftsaufwand legte um 3,1 Prozent auf 1,73 Milliarden Franken zu.
Der Anstieg des Personalaufwands um 3,7 Prozent ist vor allem auf die Zunahme des Personalbestands zurückzuführen. Der Sachaufwand stieg wegen höherer IT-Kosten um 1,9 Prozent.
Da die Kosten stärker stiegen als die Erträge, verschlechterte sich das Aufwand-Ertrag-Verhältnis um 3,2 Prozentpunkte auf 55,0 Prozent. Der Wert liegt laut Bank aber immer noch unter dem Zielband.
Der Kanton Zürich und die Gemeinden können sich über eine höhere Gewinnausschüttung in Höhe von 562 Millionen Franken freuen. Dies ist noch einmal mehr als die Rekordausschüttung von 558 Millionen im Vorjahreszeitraum. Im Betrag ist die OECD-Mindeststeuer von 156 Millionen bereits enthalten, die vollständig dem Kanton Zürich zufliesst.
Darüber hinaus hat die ZKB laut Mitteilung im vergangenen Geschäftsjahr 142 Millionen Franken im Rahmen ihres gesetzlich verankerten Leistungsauftrags eingesetzt. Darunter fallen etwa 400 Sponsoring-Engagements, zur Förderung nachhaltiger Angebote im Anlage- und Finanzierungsbereich oder für Kleinstkredite an KMU, heisst es weiter.
2025 erwartet ZKB-Chef Urs Baumann ein makroökonomisch herausforderndes Umfeld. Für den Bankenplatz sieht er eine zunehmende Wettbewerbsintensität und steigenden Margendruck. Zudem dürften durch mögliche weitere Zinssenkungen die Zinserträge gemindert werden. Dennoch geht die Bank davon aus, dass sie erneut einen «ansprechenden Konzerngewinn» erwirtschaften wird.