Zollstreit setzt Finanzmärkten zu
Sorgen um einen Handelskrieg haben die Finanzmärkte taumeln lassen.

Sorgen um einen Handelskrieg schicken die Finanzmärkte am Dienstag auf Tauchstation. Entsprechend ist auch der Schweizer Aktienmarkt schwächer in den Tag gestartet. Allerdings erhält die hiesige Börse kräftige Unterstützung von den defensiven Schwergewichten Nestlé, Novartis und Roche, die in unsicheren Zeiten eher Zuspruch erhalten.
Allgemein ist die Unsicherheit an den Börsen weltweit über die möglichen Folgen für die Weltwirtschaft mit Blick auf die von US-Präsident Donald Trump erhobenen Zölle gegen Mexiko, Kanada und China gross. Händler verweisen auf die Angst vor einer weiteren Eskalation des Zollstreits. «Es ist nicht länger eine Bedrohung. Es ist Wirklichkeit», hiess es am Markt.
Als Reaktion auf die US-Zölle hat China mit Zollerhöhungen für eine Reihe Agrar- und Lebensmittelprodukte aus den USA angekündigt. Zudem werden 25 US-Konzerne unter Export- und Investitionsbeschränkungen gestellt. Auch Kanada kündigte Gegenmassnahmen an. Und was den Ukraine-Krieg betrifft, da stellen die USA ihre Militärhilfe für Ukraine vorerst ein.
Globale Auswirkungen des Handelskonflikts
Die Börse reagiert verschnupft auf diese Politik der USA. Der Leitindex SMI notiert kurz vor 10.30 Uhr 0,40 Prozent tiefer bei 13'114 Punkten. Wären da nicht die Gewinne von Nestlé (+1,5%), Novartis (+0,8%) und Roche (+0,3%), würde das Minus im SMI deutlich höher ausfallen.
Am Vortag war der Index während des Handels noch auf ein Rekordhoch von 13'199 Punkten geklettert.
Deutlich stärker als die hiesige Börse stehen internationale Märkte unter Druck. So fällt der Dax in Frankfurt um 1,6 Prozent oder der Cac 40 in Paris um 1,0 Prozent zurück.
Die Auswirkungen auf den Devisenmarkt
Weniger gross sind die Abgaben im FTSE 100 an der Londoner Börse (-0,5%). Am Montagabend war die Verunsicherung bereits an der Wall Street zu spüren gewesen und hatte den Leitindex Dow Jones mit einem Minus von 1,5 Prozent belastet.
Auch am Devisenmarkt ist dieser Zollstreit ein Thema. Im Zuge davon hat der Euro zum US-Dollar weiter an Wert gewonnen und ist über die Marke von 1.05 Dollar geklettert.
Aktuell kostet der Euro 1.0542 Dollar. Unter den hohen Zöllen dürfte auch die US-Wirtschaft leiden, erklären Devisenexperten.
Zum Schweizer Franken fiel die US-Währung indes auf einen Kurs von 0.8916 zurück, nachdem sie zu Wochenauftakt noch über 0.90 Franken gestanden hatte.