Zweifel an Commerzbank-Übernahme wachsen
Die Commerzbank-Übernahme durch UniCredit wird immer unwahrscheinlicher. Die italienische Grossbank hat überraschend ein Angebot für die Banco BPM abgegeben.
Bundesfinanzminister Jörg Kukies äusserte sich kritisch zu den Übernahmeplänen. Er erklärte, dass die UniCredit wahrscheinlich von ihren Ambitionen absehen werde.
Die «Tagessschau» berichtet darüber. Da der Vorstandsvorsitzende Andrea Orcel nicht über die Bedenken der Bundesregierung hinwegsetzen wolle.
Kukies betonte: «Wir haben da eine sehr kritische Grundhaltung».
UniCredit ändert Kurs
UniCredit-Chef Andrea Orcel hat in London bestätigt, dass die Wahrscheinlichkeit eines Deals mit der Commerzbank «niedriger sei als gedacht». Er fügte hinzu, dass die UniCredit keine zwei Banken gleichzeitig integrieren könne.
Die Beteiligung an der Commerzbank werde derzeit nur als Finanzinvestition betrachtet. Die italienische Bank hat bereits 21 Prozent an der Commerzbank erworben.
Die Pläne für eine vollständige Übernahme sind ungewiss. Orcel stellte klar: «Wir können darauf eine Weile sitzen bleiben».
Politische Reaktionen
Die Reaktionen aus der Politik sind eindeutig. Der SPD-Politiker Kukies sieht eine Übernahme kritisch.
Er verweist auf den Widerstand innerhalb der Bundesregierung. Sowie auf der Unionsführung, die sich für den Erhalt der Commerzbank als eigenständige Institution einsetzen.
Salvini: «Mag keine Banken-Konzentrierung»
Italiens Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini äusserte ebenfalls Bedenken gegenüber einer Banken-Konzentration und zeigte sich überrascht über das Angebot für Banco BPM. Er sagte: «Ich mag keine Banken-Konzentrierung».
Insgesamt scheinen die Übernahmefantasien um die Commerzbank stark zu schwinden, während UniCredit ihre Strategie neu ausrichtet.