Die Corona-Pandemie schadet der Wirtschaft. Nur bei den Online-Shops läuft das Geschäft immer besser. Auch dank der zweiten Covid-Welle.
An Spitzentagen im April wurden täglich über 800'000 Pakete verarbeitet. Die Paketzunahme kompensiert aber nicht die negativen Effekte in den anderen Geschäftsbereichen der Post.
An Spitzentagen im April wurden täglich über 800'000 Pakete verarbeitet. Die Paketzunahme kompensiert aber nicht die negativen Effekte in den anderen Geschäftsbereichen der Post. - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Post verarbeitet im Oktober 24 Prozent mehr Pakete als im Vorjahresmonat.
  • Online-Händler spüren seit den neuen Bundesrats-Massnahmen eine stärkere Nachfrage.
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Der Online-Handel ist seit Jahren auf Erfolgskurs. Die Corona-Krise hat diesen Trend beflügelt. Während des Lockdowns im März verbuchten Schweizer Online-Händler eine riesige Nachfrage. Web-Supermärkte waren zeitweise über Wochen ausgebucht.

Auch im Sommer blieben die Kunden treu. «Nach dem Lockdown ist die Nachfrage etwas zurückgegangen, allerdings nie aufs Vorkrisenniveau», sagt Alex Hämmerli, Sprecher von Digitec Galaxus. Etliche Konsumenten hätten in den letzten Monaten die Vorzüge des Online-Einkaufs für sich entdeckt. «Insbesondere auch die älteren Generationen.»

Migros Digitec
Onlinehändler sind die klaren Gewinner der Corona-Krise. - Keystone

Bei der Konkurrenz klingt es ähnlich. Die Nachfrage sei auf hohem Niveau geblieben, sagt Brack-Sprecher Daniel Rei. «Und es gibt Anzeichen, dass das Bestellvolumen jetzt wieder anzieht.»

Bestellungen ziehen wieder an

Mehr Bestellungen wegen der zweiten Corona-Welle verbuchen auch die Online-Supermärkte. Leshop verbucht seit Ankündigung der strengeren Corona-Massnahmen Mitte Oktober wieder deutlich mehr Bestellungen. Sprecher Marcel Schlatter erklärt: «Wir sehen das Wachstum in allen Kategorien, insbesondere natürlich auch bei den Hygienemasken.»

Die Migros-Tochter habe die Kapazitäten enorm erhöht, so Schlatter. «Wir können mittlerweile eine Verdoppelung der Bestellungen handhaben. Die vollen Massnahmen greifen allerdings erst Ende November mit der Eröffnung eines dritten Verteilzentrums.»

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Die «Holzfäller Cervelat» ist bei LeShop von Migros wieder erhältlich. - Keystone

Alle grossen Schweizer Online-Händler haben seit Krisenbeginn Kapazitäten ausgebaut. Coop.ch hat heute rund 20 Prozent mehr Personal als vor der Pandemie. Und Platzhirsch Digitec Galaxus hat gar über 500 Jobs in den Bereichen Logistik und Kundendienst geschaffen.

Auch Post profitiert von Boom

Und es braucht noch mehr Personal, wie Brack-Sprecher Rei erklärt: «Wir haben den Einsatz der temporären Mitarbeitenden, die wir eigentlich erst fürs Endjahresgeschäft eingeplant hatten, vorgezogen.»

Dass mit Beginn der zweiten Welle der Online-Handel erneut zulegt, bestätigt die Post. «Wir stellen seit Anfang Oktober einen Anstieg bei den Paketmengen fest», sagt Sprecher Erich Goetschi. Der gelbe Riese verbucht diesen Oktober 24 Prozent mehr Pakete als im Vorjahresmonat.

2'100 Meter Förderband gibt es im Paketzentrum in Härkingen (SO).
2'100 Meter Förderband gibt es im Paketzentrum in Härkingen (SO). - Keystone

Dass der Boom nach dem Lockdown nie abgenommen hat, kann die Post ebenfalls bestätigen: Zwischen Juli und September lag die Paketmenge 18 Prozent über dem Vorjahr.

Im Moment verarbeitet der gelbe Riese täglich rund 700'000 Pakete. Das sind 100'000 Stück mehr als an einem Durchschnittstag vor der Corona-Krise.

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