Der Kanton Aargau will das repetitive Testen und die Impfkampagne vorantreiben. Im April soll ein erster Testbetrieb in acht Arztpraxen anlaufen.
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Ärzte, Apotheken und Behörden wollen mehr Menschen dazu animieren, eine Impfung über sich ergehen zu lassen. - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv
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Der Kanton Aargau will das repetitive Testen und die Impfkampagne vorantreiben. Im April soll ein erster Testbetrieb in acht Arztpraxen anlaufen.

Die Erfahrungen sollen der Detailplanung für den Betrieb in fast 200 Arztpraxen und 70 Apotheken dienen, wie es am Montag an einem Point de Presse von Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati (SVP) hiess. Der Start soll dann im Mai erfolgen - wenn es dann genügend Impfstoff gibt.

Im Aargau erhielten bis Sonntag insgesamt 65'134 Personen eine erste Impfdosis. 33'967 Personen haben bereits auch die zweite Impfung hinter sich. Bisher traten nur vereinzelt Infektionen nach der Zweitimpfung auf, wie das kantonale Departement Gesundheit und Soziales (DGS) festhält.

Bereits Anfang März angelaufen ist die Pilotphase des repetitiven Testens in Schulen und Betreuungseinrichtungen. Diese Tests sollen ab April auf weitere Institutionen und Betriebe ausgeweitet werden.

Bis anhin wurden bis zu 2300 Personen pro Woche getestet, insgesamt bisher 5000 Personen. Die Testquote in den vergangenen drei Wochen betrug in den Schulen 70 Prozent, in den Pflegeheimen 40 Prozent sowie in den Betreuungsinstitutionen 50 Prozent. Beim repetitiven Testen kommen Speicheltests zum Einsatz, die in den teilnehmenden Institutionen gepoolt werden.

Wenn ein Pool positiv getestet wird, werden die Personen einzeln getestet und wo nötig Isolations- und Quarantänemassnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, wie es hiess.

Bislang gab es gemäss Kantonsangaben vier positive Pools. Es handelte sich um je einen Schüler in einem Pool und um zwei Schüler mit einem Infektionsausbruch in einer Klasse. Wahrscheinlich sei dank des Tests ein Infektionsausbruch in der Schule verhindert worden, hiess es.

Im Grundsatz stellte sich der Regierungsrat hinter die vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen. Man begrüsse den Entscheid, Treffen im Privatbereich in Innenräumen von zehn Personen zuzulassen, verbunden mit Empfehlung, sich vor solchen Zusammenkünften testen zu lassen.

Die Entwicklung der epidemiologischen Lage erfordere Vorsicht und Zurückhaltung. Bisher Erreichtes solle nicht voreilig aufs Spiel gesetzt werden.

Der Kanton Aargau fordert den Bundesrat auf, zum epidemiologisch nächstmöglichen Zeitpunkt die immer noch geschlossenen Bereiche unter Auflage strikter Schutzkonzepte zu öffnen, namentlich Gastronomie, Kultur und Sport. Zudem soll der Präsenzunterricht auch an den Hochschulen wieder möglich sein.

Seit rund vier Wochen ist erstmals seit Ende Dezember ein erneuter Anstieg der Fallzahlen zu beobachten, vor allem seit der Anfang März erfolgten Öffnung des Verkaufsgeschäfte, wie Kantonsärztin Yvonne Hummel ausführte. Nach einer kurzen Stagnationsphase zeige sich seit fast zwei Wochen ein weiterer deutlicher Fallzahlenanstieg mit Zunahmen von 50 Prozent verglichen zur jeweiligen Vorwoche.

Die Hospitalisationszahlen der allgemeinen Abteilung sind stabil tief. Die Belegung der Intensivstationen (IPS) erhöhte sich gemäss Kantonsangaben. Die Todesfallzahlen sind weiterhin tief. In den letzten sieben Tagen wurden zwei Todesfälle verzeichnet. Insgesamt verstarben 644 Personen. Über das vergangene Wochenende gab es 345 Neuansteckungen, wie der Kanton am Montag auf seiner Website mitteilte.

Im Aargau wurden bislang bei 1663 Personen eine mutierte Virusvariante bestätigt. Damit sind zwischenzeitlich im Schnitt rund 70 bis 80 Prozent der neuen Fälle auf eine zurückzuführen.

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