Aargauische Kantonalbank mit Gewinnrückgang wegen Reservenbildung
Die Aargauische Kantonalbank (AKB) hat sich im ersten Halbjahr operativ verbessert. Der Halbjahresgewinn fiel allerdings unter dem Vorjahreswert aus, weil das Staatsinstitut mit Blick auf die steigenden Risiken wegen der Corona-Pandemie die Reserven für allgemeine Bankrisiken erhöht hatte.
Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis stieg dank höheren Erträgen um 14,3 Prozent auf 105,2 Millionen Franken. Das sei das beste Ergebnis der Geschichte, schrieb die AKB in einer Mitteilung vom Donnerstag. Unter dem Strich sank der Halbjahresgewinn wegen der Bildung von Bankreserven dagegen um 3,2 Prozent auf 68,6 Millionen Franken.
Im Zinsengeschäft, wo die Kantonalbank rund drei Viertel ihrer Erträge erwirtschaftet, stieg der Netto-Erfolg um 8,2 Prozent auf 160,7 Millionen Franken. Die AKB konnte dabei laut eigenen Angaben von «Opportunitäten» in der Bewirtschaftung ihrer Liquidität profitieren. Das Institut habe aber auch Risiko-Kreditpositionen abgebaut, was zur Auflösung von Wertberichtigungen im Zinsergebnis führte.
Eine starke Steigerung verzeichnete die AKB auch beim Kommissions- und Dienstleistungserfolg (+13,1 Prozent auf 38,4 Millionen Franken). Haupttreiber waren dabei etwa höhere Einnahmen aus den AKB-Fonds und in der Vermögensverwaltung. Das Handelsergebnis war wegen geringerer Erträge aus dem Devisenhandel rückläufig (-10,5 Prozent auf 10,8 Millionen Franken).
Der Geschäftsaufwand ging derweil leicht zurück (-0,7 Prozent auf 100,5 Millionen). Während die Personalkosten bei einem steigenden Stellenbestand anzogen, konnte der Sachaufwand deutlich reduziert werden. Optimierungen in der Informatik und im Liegenschaftenunterhalt hätten zu massgeblichen Kostensenkungen geführt, hiess es. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis (CI-Ratio) verbesserte sich auf 47,4 Prozent.
Auch die AKB unterstützte die Wirtschaft ihres Kantons während der Corona-Krise mit Überbrückungskrediten, die mehrheitlich vom Bund oder dem Kanton Aargau unterstützt wurden. Insgesamt vergab die Kantonalbank 2064 Kredite über 277 Millionen Franken, von denen 152 Millionen verwendet wurden.
Die gesamten Kundenausleihungen stiegen in den ersten sechs Monaten um 1,2 Prozent auf 23,6 Milliarden Franken. Dabei zogen die Hypothekarforderungen mit einem Plus von 0,7 Prozent im Vergleich zu Ende 2019 an. Die Kundenvermögen erhöhten sich um 0,4 Prozent auf 28,8 Milliarden Franken.