Rückgang der Tierschutzmeldungen bei Nutztieren im Kanton Aargau
Wie der Kanton Aargau berichtet, verzeichnete er in den ersten drei Quartalen 2023 bis zu 38 Prozent weniger Tierschutzmeldungen bei Nutztieren als im Vorjahr.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl Tierschutzmeldungen bei den Nutztieren in den ersten drei Quartalen 2023 teilweise um bis zu 38 Prozent gesunken. Anders sieht es bei den Heim- und Wildtieren aus: Hier hat sich die Anzahl Meldungen im laufenden Jahr beinahe verdoppelt.
Die Anzahl der eingegangenen Tierschutzmeldungen im Bereich Nutztiere hat sich im Vergleich zum letzten Jahr verringert.
Der Rückgang verringerte sich bei den Rindern am stärksten: Der Veterinärdienst verzeichnet im Jahr 2023 bisher 62 eingegangene Meldungen, wovon 15 die Weidehaltung betrafen, während es im letzten Jahr zum selben Zeitpunkt bereits 24 Meldungen zu mangelhafter Weidehaltung (ungenügende Wasserversorgung, kein Schatten, kein Futter wegen der Trockenheit) waren.
Die Verringerung der Meldungen lässt sich gemäss Veterinärdienst auf die erfolgreiche Informationstätigkeit der Agrarpresse zum Thema Weidehaltung zurückführen.
Heim- und Wildtiere
Im Bereich der Heim- und Wildtiere verzeichnet der Veterinärdienst einen starken Anstieg an eingegangenen Meldungen: Im Jahr 2023 sind bisher 620 Meldungen zu Heimtieren und 113 Meldungen zu Wildtieren eingegangen, was beinahe einer Verdoppelung der Meldungen im Vergleich zum letzten Jahr entspricht.
Grund für diese starke Zunahme ist gemäss Veterinärdienst unter anderem die Tatsache, dass sich vermehrt psychisch erkrankte Personen oder solche in sozial prekären Lebenssituationen ein Tier anschaffen, sich aber aufgrund ihres Zustands nicht ausreichend um dieses kümmern können.
Mehr Tierhalteverbote ausgesprochen als letztes Jahr
Bei gravierenden Tierschutzmängeln spricht der Veterinärdienst Tierhalteverbote und andere Massnahmen in Form von Verfügungen aus.
Im laufenden Jahr hat der Veterinärdienst bereits 14 Tierhalteverbote und 90 Verfügungen ausgesprochen.
Im Jahr 2022 waren es bis Ende September 9 Tierhalteverbote und 74 Verfügungen. Verschärft wird die Situation durch die überfüllten Tierheime, was dem Veterinärdienst eine Neuplatzierung der beschlagnahmten Tiere erschwert.