Belp wechselt zum Modell 3b und verzichtet auf die SSN
Die Gemeinde Belp hat entschieden, zum Modell 3b als gesunden Kompromiss zu wechseln und dafür die SSN nicht mehr weiterzuführen.

Im Oktober 2021 hat der Gemeinderat Belp für die Oberstufe den Modellwechsel auf das Modell 3b beschlossen und entschieden, im Gegenzug den speziellen Sekundarschultyp SSN inskünftig nicht mehr weiterzuführen beziehungsweise auslaufen zu lassen.
Aktuell ist Belp die einzige Gemeinde im Inspektoratskreis, die eine SSN führt. Der Modellwechsel soll frühestens ab Schuljahr 2023/2024 eingeführt werden.
Die Evaluation des Modells 3b ist durch einen gemeindeübergreifenden Ausschuss erarbeitet worden, werden doch auch die Sekundarschüler der Gemeinden Toffen und Kaufdorf in Belp unterrichtet.
Ein gesunder Kompromiss
Das Modell 3b stellt einen gesunden Kompromiss zwischen Separation und Integration dar. In den Unterrichtsfächern Deutsch, Französisch und Mathematik werden die Schüler separat nach Real- beziehungsweise Sekundarschulniveau unterrichtet.
Alle anderen Fächer werden integrativ niveauübergreifend unterrichtet. Mit dem Beschluss zum Wechsel auf das Modell 3b stellt sich die Frage nach der Weiterführung des speziellen Sekundarschulniveaus (SSN).
Drei ausschlaggebende Gründe
Der Gemeinderat folgt dem Antrag der Bildungs- und Kulturkommission, das Modell 3b ohne SSN auszugestalten. Für diese Entscheidung waren drei Gründe ausschlaggebend.
Das Modell 3b ermöglicht einen kompetenzorientierten Unterricht. Schülerinnen und Schüler werden in individuellen Lernprozessen gefördert. Dies gilt auch für das Segment, welches den späteren Übertritt ins Gymnasium anstrebt.
Die Organisation der Fächer mit niveauübergreifendem Unterricht ist bei einer separat geführten SSN problematisch.
Mit dem Eintritt in die SSN entscheiden sich Schüler beziehungsweise deren Eltern in einer sehr frühen Entwicklungsphase de facto für den späteren Übertritt in das Gymnasium. Fällt im Laufe des achten Schuljahrs doch der Entscheid zugunsten einer Berufslehre, gehen diese Schüler tendenziell mit tieferen Noten in den Bewerbungsprozess.