Berger AG Backwaren: Zwischen Spitzbuben und Linsertörli
Die Berger AG Backwaren stellt ihr Süssgebäck seit 1898 her. Im Februar hat der Betrieb mit Andreas Steffen einen neuen Geschäftsführer bekommen.
Der ein oder andere dürfte die Köstlichkeiten der Bergers AG Backwaren bereits einmal gekostet haben. Ihr Kernsortiment umfasst heute Tischgebäck‐Spezialitäten wie z.B. Spitzbueb, Linzertörtli und Vogelnestli. Diese entwickeln und produziert das Bäckerei-Team in Münsingen und vertreibt sie über den Frisch‐Service der Zweifel Pomy‐Chips AG, an den Handel und die Gastronomie.
Eine weitere Kompetenz der Münsinger Bäckerei liegt in der Entwicklung und Produktion von kundenspezifischen Produktlösungen für Halb‐ oder Fertigprodukte. Dank des breit abgestützten Knowhows, der eigenen Produktion vor Ort und der breiten Distribution ist Berger eine gut etablierte Marke im Backwarenmarkt.
Produziert wird unter Swissness-Bedingungen, ausschliesslich mit Eiern aus Freilandhaltung und ohne Palmöl. Das motivierte Team fertigt mit viel Herzblut, Engagement und Fachwissen im Zweischicht-Betrieb feinste «Güetzi».
Andreas Steffen (41) aus St. Urban hat die Geschäftsführung im Februar dieses Jahres übernommen. Nau gibt er einen Einblick in den Bäckeralltag und erzählt, welche Herausforderungen die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat.
Nau.ch: Seit wann gibt es die Bäckerei und wie hat sie sich während der Jahre entwickelt?
Aus der Bäckerei, die es seit 1898 gibt, wurde 1994 die Berger AG Backwaren gegründet. Seit Sommer 1987 produzieren wir an der Südstrasse in Münsingen und seit Februar wird die Berger AG Backwaren von mir geführt. Wir versuchen stets, Trends frühzeitig aufzugreifen und uns laufend weiterzuentwickeln.
Die Anforderungen in der Hygiene und der Lebensmittelsicherheit stiegen in den vergangenen Jahren. Zudem wurden unsere Produktionsprozesse wo möglich und sinnvoll automatisiert.
Nau.ch: Weshalb schätzen die Leute der Region Ihre Bäckerei? Was zeichnet sie aus?
Unsere Produkte findet man in unzähligen Restaurants, Kiosken und Verpflegungsautomaten in der ganzen Schweiz. Bei manchen Münsingerinnen und Münsingern wird da schon Freude und Stolz aufkommen. Zudem schätzen die Leute unseren Fabrikshop an der Südstrasse.
Nau.ch: Wie haben Sie die Coronapandemie erlebt? Hat sich Ihr Geschäft oder auch die Kundschaft verändert?
Die Pandemie forderte die ganze Organisation, da unsere Hauptabsatzkanäle pandemiebedingt geschlossen waren. Die Situation war nicht einfach.
Damit wir die Produktion aufrechterhalten konnten, haben wir sehr schnell die entsprechenden Schutzmassnahmen aufgezogen und mussten glücklicherweise nur sehr wenige Ausfälle verzeichnen.
Dementsprechend waren auch unsere Sicherheitsmassnahmen ausgelegt. Mit einer Maske neben dem heissen Ofen zu arbeiten, ist sehr unangenehm. Aber die Mitarbeitenden machen da vorbildlich mit.
Nau.ch: Wie sieht Ihr Alltag aus und was schätzen Sie besonders an Ihrem Beruf? Was ist die grösste Herausforderung?
Der Alltag ist sehr abwechslungsreich. Manchmal mehr Arbeit am Computer, dann wieder mehr Kontakt mit Menschen, den ich sehr schätze. Die breite Palette an Themen von Einkauf, Finanzen, Personal, technischen Projekten, Nachhaltigkeit machen den Alltag sehr abwechslungsreich. Zudem produzieren wir Produkte, die einfach Freude bereiten.
Die grössten Herausforderungen momentan sind die steigenden Rohstoffpreise und unzureichende Verfügbarkeit. Die steigenden Energiekosten und der Preiskampf am Absatzmarkt fordern uns ebenfalls sehr.
Nau.ch: Wie sieht es mit dem Nachwuchs in der Branche aus? Was würden Sie sich für die Zukunft der Schweizer Bäckereien wünschen?
Wie in vielen Branchen ist es auch bei uns nicht einfach, Fachkräfte zu finden. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, bieten wir seit diesem Sommer Vorstudienpraktika im Bereich Lebensmittel an und bilden ab Sommer 2022 Lebensmitteltechnologie-Lehrlinge aus.
Gerne möchten wir viele junge Menschen für die faszinierende Lebensmittelbranche begeistern und gute Fachkräfte für unsere Branche gewinnen.
Nau.ch: Welchen Berufstipp können Sie den Lesern noch mit auf den Weg geben?
Die Lebensmittelbranche ist sehr vielseitig und man hat nach einer Ausbildung die Möglichkeit, in verschiedensten Bereichen zu arbeiten. Da gibt es für jede und jeden etwas zu finden.
Nau.ch: Haben Sie noch Ergänzungen?
Wenn Sie sich ein Bild von unserer Produktion machen möchten, kommen Sie in unseren Fabrikshop an der Südstrasse. Dort können Sie mitverfolgen, wie unsere Produkte verpackt werden.