Ehemalige Lehrerin: «Alle profitieren vom Vaterschaftsurlaub»
Julia Beurer-Kaiser aus Belp ist pensionierte Lehrerin, Mutter und Grossmutter. Zwei Wochen Vaterschaftsurlaub sind für sie das Mindeste.
«Ich befürworte den Vaterschaftsurlaub», erklärt Julia Beurer-Kaiser aus Belp. «Die Geburt eines Kindes krempelt das Leben der Eltern vollständig um. Das weiss man schon vorher, aber wissen und erleben ist nicht dasselbe», bestätigt sie als Mutter und Grossmutter.
Auch in ihrer Zeit als Lehrerin war Julia Beurer-Kaiser in engem Kontakt mit kleinen Kindern. Aus dieser Erfahrung weiss sie, dass Kinder von einer ausgewogenen Rollenverteilung bei der Erziehung profitieren können. Auf die Frage, wem der Vaterschaftsurlaub nützen könne, ist sich die Pädagogin sicher: «Vom Vaterschaftsurlaub profitieren alle, die junge Familie, die Wirtschaft.»
«Für einen gemeinsamen Start in ein Familienleben sind zwei Wochen Urlaub für Väter das Mindeste.» Die pensionierte Lehrerin fügt an, dass die Schweiz im internationalen Vergleich in dieser Beziehung rückständig sei. «Dies sehen wir, wenn wir uns in anderen Ländern, insbesondere in Skandinavien, umsehen.»
Mit Elternurlaub zur Gleichberechtigung
Jedoch ist sie auch der Meinung, nach die vorgeschlagenen zwei Wochen nicht genügen. «Wenn Frauen in der Arbeitswelt endlich gleichberechtigt werden sollen, muss ein längerer Elternurlaub eingeführt werden. Dieses können die Eltern nach Absprache beziehen.» Denn unter Umständen würden Frauen in gebärfähigem Alter bei der Stellenvergabe benachteiligt.
Sowohl Julia Beurer-Kaiser als auch ihr Mann haben brieflich abgestimmt und hoffen, dass die Vorlage durchkommt.