Adliswil

Adliswil: Ausgeglichenes Budget 2023 dank Reserve-Entnahme

Wie die Stadt Adliswil informiert, sieht das Budget 2023 bei einem Umsatz von knapp 145 Millionen Franken einen Aufwandüberschuss von 4,6 Millionen Franken vor.

Aussicht über den Fluss Sihl und Adliswil.
Aussicht über den Fluss Sihl und Adliswil. - Nau.ch / Miriam Danielsson

Trotz nach wie vor guter Aussichten bei den Steuererträgen schlagen sich die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen und die Teuerung im Budget 2023 der Stadt Adliswil nieder.

Das erwartete Defizit 2023 erhöht sich im Vergleich zum Vorjahresbudget um 0,9 Millionen Franken. Dies ist zur Hauptsache auf Mehraufwendungen in der Pflegefinanzierung, beim Personal- und Sachaufwand sowie höhere Abschreibungen zurückzuführen.

Gemäss Planung fallen die Steuererträge gegenüber dem Budget 2022 um rund 2,5 Millionen Franken höher aus. Es werden Mehreinnahmen im Bereich Gewinnsteuern der juristischen Personen mit Sitz in Adliswil und bei den Grundstückgewinnsteuern prognostiziert.

Im Jahr 2023 ist keine Ablieferung an den Finanzausgleich zu erwarten. Gleichzeitig kann auch nicht mit Beiträgen daraus gerechnet werden.

Der Stadtrat plant eine Entnahme aus der finanzpolitischen Reserve

Die Einwohnerzahl von Adliswil wird bis Ende 2023 auf rund 19'400 Einwohner steigen. Das starke Wachstum in den Vorjahren führte zu hohen Investitionen in die Infrastruktur.

Dies manifestiert sich im Budget 2023 mit steigenden Folgekosten (Abschreibungen und betriebliche Folgekosten), die unter anderem auch die Ursache für den prognostizierten Aufwandüberschuss sind.

Aufgrund des Aufwandüberschusses 2023 plant der Stadtrat eine Entnahme aus der finanzpolitischen Reserve von 4,6 Millionen Franken.

Nach der Entnahme resultiert ein ausgeglichenes Ergebnis in der Erfolgsrechnung.

Investitionen gehen zurück

Der abnehmende finanzielle Spielraum hat den Stadtrat veranlasst, im Jahr 2023 merklich weniger hohe Investitionen zu realisieren. Die budgetierte Investitionssumme beläuft sich auf 22,8 Millionen Franken. Zum Vergleich: In den Jahren 2020 und 2021 wurden um die 50 Millionen Franken jährlich in die Infrastruktur investiert.

Das nach wie vor hohe Investitionsvolumen ist auf die bereits initiierten Grossprojekte wie das Musikschulhaus, die Turnhalle und den Kindergarten Wilacker sowie das Garderobengebäude im Tal zurückzuführen.

In seiner mittelfristigen Finanzplanung geht der Stadtrat davon aus, dass ab dem Jahr 2024 das Investitionsvolumen weiter sinken wird. Der Selbstfinanzierungsgrad beläuft sich im Jahr 2023 auf 31 Prozent.

Die im Jahr 2022 vom Grossen Gemeinderat beschlossene Steuerfusserhöhung von 100 Prozent auf 102 Prozent ist aufgrund der aktuellen Prognosen mit einem Aufwandüberschuss (vor Entnahme aus der finanzpolitischen Reserve) nach wie vor berechtigt, weshalb der Stadtrat dem Grossen Gemeinderat beantragt, den Steuerfuss unverändert bei 102 Prozent zu belassen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Abfallsünder
165 Interaktionen
Bier Universität Bern
26 Interaktionen

Mehr aus Agglo Zürich

Kolumne Schüler
108 Interaktionen