Altdorf (UR)

Kinderkonferenz in Altdorf UR: Kinder fordern Freiraum ein

Nau.ch Lokal
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Uri,

Wie die Gemeinde Altdorf UR schreibt, haben Schüler aus verschiedenen fünften und sechsten Primarschulklassen ihre Sicht auf den Lebensraum Altdorf eingebracht.

Die Schulanlage in Altdorf (UR).
Die Schulanlage in Altdorf (UR). - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Ein Schwimmbad, ein Kino, die Bibliothek und viele Vereine: Das sind einige Aspekte, die die Teilnehmer der Kinderkonferenz am Lebensraum Altdorf besonders schätzen.

Doch auch zahlreiche Mängel landen ungefiltert auf dem Tisch: Es fehlt an Freiräumen und Parks, in denen sich Kinder treffen können.

Die Schulhausfassade ist zu wenig farbig. Und es hat zu wenig Läden, die für Kinder interessant sind.

Während eines Vormittags haben Schüler unter der Leitung der erfahrenen Grossgruppenmoderatorin, Nationalrätin und Unicef-Beauftragten Katharina Prelicz-Huber ihre Ideen und Wünsche in Bezug auf ihre Wohngemeinde oder ihre Schule eingebracht.

Kinder zeigten sich engagiert und begeistert

Die interessantesten Ideen haben sie so weit konkretisiert, dass sie sie Gemeindevizepräsident Sebastian Züst und Gemeindeverwalterin Marlies Rieder präsentieren konnten.

«Ich stelle einen unbändigen Arbeitswillen fest», sagt Katharina Prelicz-Huber. «An der Kinderkonferenz können alle mitreden und das tun sie auch.

Es ist erstaunlich, wie engagiert und begeistert die Kinder mitmachen.

Zudem haben sie klare Vorstellungen, wie ihr Lebensraum besser nach ihren Bedürfnissen ausgestaltet werden kann. Schlussendlich haben sie auch sehr realistische Forderungen.»

Bedarfsgerechte Angebote für alle Altersgruppen

Die Kinderkonferenz ist ein Instrument, um die politische Partizipation zu fördern. Sie bietet den Kindern Raum zur Meinungsäusserung und die Möglichkeit der Mitbestimmung.

«Die Erfahrung, dass ich mitreden und etwas bewirken kann, ist für das Demokratieverständnis sehr wichtig», sagt Sebastian Züst, der auch die Kinder- und Jugendkommission Altdorf präsidiert.

Die Gemeinde legt viel Wert darauf, bedarfsgerechte Angebote für alle Altersgruppen anzubieten, um den Gemeinsinn zu stärken. «Das ist gemäss Leitbild unser Auftrag», so Züst weiter.

«Und mit der Kinderkonferenz haben wir nun ein Angebot für Kinder der fünften und sechsten Klassen, das sie bei der Ausgestaltung ihrer Rechte fördert.»

Förderung der politischen Partizipation

Das Projekt wurde von der Kinder- und Jugendkommission Altdorf initiiert. Für die Durchführung zeichnen die Offene Jugendarbeit und die Schulsozialarbeit verantwortlich.

Finanzielle Unterstützung erhält die Kinderkonferenz von der Gemeinde Altdorf und auch vom Kanton Uri.

Wie Bildungs- und Kulturdirektor Beat Jörg erklärt, engagiert sich der Regierungsrat schon seit Jahren bei der Förderung der politischen Partizipation – beispielsweise beim Urner Jugendparlament und der Polittour in den kantonalen Schulen.

Zwei Urner Gemeinden führen Kinderkonferenzen durch

«Mit den Kinderkonferenzen können dank dem Engagement der Gemeinden auch Kinder im Primarschulalter am politischen Leben ihrer Gemeinde teilhaben.

Deshalb fördert der Regierungsrat die Durchführung von Kinderkonferenzen mit einem finanziellen Beitrag», so Beat Jörg.

«Mit Altdorf und Schattdorf führen bereits zwei Urner Gemeinden Kinderkonferenzen durch.

Der Regierungsrat ist bestrebt, dass auch andere Urner Gemeinden dieses wertvolle Instrument übernehmen.»

Keine Hausaufgaben

So waren an der Kinderkonferenz in Altdorf auch Vertreter der Gemeinden Andermatt, Bürglen, Erstfeld und Gurtnellen zu Besuch, um sich ein Bild vom Format zu machen.

Geeinigt haben sich die Schüler schlussendlich auf einen Strauss von Massnahmen. Die dringlichste aus ihrer Sicht: keine Hausaufgaben.

Des Weiteren fordern sie einen Kunstrasen, um das ganze Jahr über Fussball zu spielen, Geschäfts- und Restaurantangebote, die auf Kinder ausgerichtet sind, die Gratisnutzung des öffentlichen Verkehrs bis zum 16. Altersjahr, Begegnungsräume wie Parks, ein Kindercafé oder ein Tanz, Theater und Spiel-Angebot sowie eine farbigere Gestaltung der Fassade des Schulhauses St. Karl und Bänke, Pflanzen und mehr Farbe beim Kantonsbahnhof.

Anliegen-Umsetzung der Kinderkonferenz ist offen

Gemeindeverwalterin Marlies Rieder versprach den Kindern, dass sie ihre Anliegen an der nächsten Gemeinderatssitzung einbringen und damit an die entsprechenden Stellen – von der Gemeindeverwaltung über den Schulrat bis hin zur Offenen Jugendarbeit – gelangen will.

Die Zukunft wird zeigen, in welcher Form die Anliegen der Kinderkonferenz umgesetzt werden.

Die Schüler sollen diesbezüglich wieder informiert werden. Denn an der aktiven Mitarbeit bei der Umsetzung wären viele interessiert.

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