Der Gemeinderat Baar schlägt einen Steuerrabatt vor
Wie die Gemeinde Baar mitteilt, rechnet das Budget 2023 mit einem Ertragsüberschuss von 5,1 Millionen, dies bei einem Steuerrabatt von 4 Prozent.

In den letzten beiden Jahren musste die Gemeinde Baar bei den Steuererträgen der juristischen Personen Einbussen hinnehmen.
Aufgrund von Wegzügen und Fusionen verlor die Gemeinde Steuererträge von weit über 10 Millionen Franken.
Nun hat sich die Situation schneller entspannt als ursprünglich angenommen.
Für das Jahr 2023 budgetiert die Gemeinde einen Anstieg der Firmensteuereinnahmen um 11,4 Millionen Franken.
Die Steuern der natürlichen Personen sollen ansteigen
Bei einem Aufwand von 147,4 Millionen Franken und einem Ertrag von 152,5 Millionen Franken wird ein Überschuss von 5,1 Millionen Franken budgetiert.
Dabei sieht die Gemeinde Vorfinanzierungen in der Höhe von 10 Millionen Franken vor, um die finanziellen Auswirkungen der zweiten Etappe des Bauprojekts Schule Wiesental abzufedern.
Aufgrund des hohen Investitionsvolumens ist eine andere Kennzahl ebenso wichtig wie das budgetierte Ergebnis der Erfolgsrechnung: Das Ergebnis der Finanzrechnung.
Baar investiert in einem noch nie dagewesenen Ausmass
Die Gemeinde Baar investiert derzeit in einem noch nie dagewesenen Ausmass.
Das wirkt sich mittels Finanzierungsfehlbetrag auf das Ergebnis der Finanzrechnung aus.
Dieser beträgt gemäss dem Budget für 2023 30,8 Millionen Franken.
Die Kennzahl sagt aus, dass die Gemeinde die rekordhohen Investitionen im Umfang von 47,4 Millionen Franken nicht über die Erfolgsrechnung finanzieren kann und auf Finanzvermögen zurückgreifen muss.
Die Reserven halten länger
Noch vor einem Jahr war davon auszugehen, dass sich die Gemeinde angesichts der Investitionen in der Höhe von rund 190 Millionen Franken ab dem Jahr 2026 verschulden wird.
Setzt sich die derzeit prognostizierte, erfreuliche steuerliche Entwicklung fort, wird dies neu erst im Jahr 2027 oder noch später der Fall sein.
Die Baarer Exekutive hat sich auf Antrag der Finanzkommission entschieden, an der Budget-Gemeindeversammlung einen Steuerrabatt von 4 Prozent auf den bestehenden Steuerfuss von 53 Prozent zu beantragen.
Gemeinde will sich auf keine Experimente einlassen
Dieses Vorgehen lehnt sich eng an die Forderung der FDP.Die Liberalen und der SVP bezüglich Umgang bei Ertragsüberschüssen an.
Wie der voraussichtliche Überschuss 2022 verteilt werden wird, wird im Juni 2023 auf Antrag der Finanzkommission durch den GR dem Souverän empfohlen werden.
Angesichts der unsicheren geopolitischen Situation will sich die Gemeinde auf keine Experimente einlassen.
Trotz leichtem Personalausbau bleibt die Verwaltung schlank
Während der Ertrag im Jahr 2023 um rund 11,8 Millionen Franken höher budgetiert wird als im laufenden Jahr, soll der Aufwand um 8,5 Millionen Franken steigen.
Dazu trägt einerseits der steigende Sach- und Betriebsaufwand bei. Die steigenden Preise im Energiesektor schlagen sich nieder.
Um rund 2,1 Millionen Franken soll der Personalaufwand anwachsen. Die Gründe dafür sind vielfältig.
So werden die ersten Schulhausneubauten in 2023 eröffnet, weshalb die Pensen in der Hauswartung erhöht werden müssen.
Zu Buche schlagen auch die steigenden Schülerzahlen
Andererseits ist der Aufbau einer Anlaufstelle «Leben im Alter Baar» geplant, worüber die Stimmbevölkerung im Frühling 2023 abstimmen wird.
Zu Buche schlagen auch die steigenden Schülerzahlen, die die Anstellung weiterer Lehrpersonen nötig macht.
Weiter sollen Betreuungspersonen in der Schulergänzenden Betreuung, die bis anhin im Stundenlohn angestellt waren, eine feste Anstellung erhalten.
Tiefere Transferzahlungen als in den Vorjahren
Geringer als in den Vorjahren fallen die Transferzahlungen aus.
Baar wird 2023 8,9 Millionen Franken an den nationalen und 5,9 Millionen Franken an den Zuger Finanzausgleich zahlen.
Im Detailbudget ist ersichtlich, dass sich der Aufwand in der Abteilung Sicherheit und Werkdienst gegenüber dem Vorjahr um über 1 Million Franken erhöht.
Verzicht auf interne Verrechnungen
Die Gemeinde verzichtet ab dem Budget 2023 auf interne Verrechnungen. Bis anhin konnte der Werkdienst seine Leistungen anderen Abteilungen in Rechnung stellen.
Dies wird nun nicht mehr so gehandhabt, weshalb der Aufwand in verschiedenen anderen Abteilungen um insgesamt 1 Million Franken sinkt.