Langmatt: «Bilderverkauf ist die Ultima Ratio!»
Das Museum Langmatt soll saniert und auf sichere Beine gestellt werden. Für die anfallenden Kosten wird das Museum Bilder aus seiner Sammlung veräussern.
Unter dem Motto «Juwel für alle» soll das Museum Langmatt mit seiner Architektur, seiner Kunstsammlung und seinem Park für die Öffentlichkeit weiterbestehen. Die 1900 erbaute Jugendstilvilla beherbergt eine eindrucksvolle Kunstsammlung französischer Impressionisten.
Der Betrieb lief – bis zu Corona – sehr gut: Im letzten Jahr durfte das Museum Langmatt 15'000 Besucher empfangen.
Nutzen für alle, geteilte Kosten
Doch das Gebäude der Villa Langmatt ist dringend sanierungsbedürftig. Gleichzeitig neigt sich das Geld der Stiftung "Langmatt Sidney und Jenny Brown" dem Ende zu. Die Stadt Baden will nun 453’000 Franken für bauliche Sofortmassnahmen beantragen.
Gemeinsam mit Kanton und Dritten plant sie zudem, die wiederkehrende Kosten von rund 17,2 Millionen Franken für die Instandsetzung zu übernehmen. Geplant ist neben der Sanierung ein neuer, aber originaler Eingangsbereich und ein Pavillon für Veranstaltungen. Das Gebäude soll ausserdem behindertengerecht gestaltet werden.
Die Stiftung Langmatt ihrerseits will ihre Betriebsfinanzen sanieren. Mit einer gesunden Basis kann sie zukünftig ihre Betriebskosten decken und das Gebäude selbst instand halten.
Bilder als Leihgabe?
Zu diesem Zweck muss die Stiftung zusätzliches Kapital aufbringen, wofür ein Bilderverkauf geplant ist. Dieser macht seit der Bekanntgabe am 14.5.2020 schweizweit Schlagzeilen.
«Bilder veräussern zu müssen, ist natürlich das Letzte, was ein Museumsdirektor will», so Markus Stegmann, Direktor des Museums Langmatt «doch es geht um die Rettung des Museums.» Der Verkauf sichere das langfristige Bestehen der Institution. Zudem werde der Kernbestand nicht beeinträchtigt.
Die Stiftung rechnet mit dem Verkauf von einem bis drei Bildern. «Im Idealfall», ergänzt Stiftungspräsident Lukas Breunig-Hollinger, «kauft jemand ein Bild vom Museum und übergibt es uns wieder als Leihgabe».
Ein einmaliger Stadtteil
Der Bilderverkauft liegt vorerst noch in der Zukunft. Zuvor kommt anfangs Juni die Strategie «Zukunft Langmatt» und der Antrag für die Sofortmassnahmen vor den Einwohnerrat.
Neben dem Bauprojekt in den Bädern und dem Kurtheater samt Park ist die Sanierung des Museums Langmatt ein wichtiger Eckpunkt in der langfristigen Entwicklung des Bäderquartiers.