Holzschläge fördern Sicherheit und Waldverjüngung

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Baden verjüngt seinen Wald gezielt mit Holzschlägen, um klimafitte Arten zu fördern, Biodiversität zu stärken und Sicherheit an Wegen zu gewährleisten.

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Die Stadt Baden. - Nau.ch / jpix.ch

Wie die Stadt Baden mitteilt, informierte das Stadtforstamt am 10. April 2025 über die aktuellen Holzschläge im Badener Wald. Im Zentrum stand die klimafitte Waldverjüngung, die gleichzeitig die Biodiversität fördert und die Versorgung mit dem einheimischen Rohstoff Holz sichert.

Die aktuellen Holzschläge im Raum Kappelerhof und Fuchsgraben haben bei Waldbesuchenden Fragen aufgeworfen. Grössere, genutzte Waldflächen können auf den ersten Blick irritierend wirken. Doch dahintersteckt eine langfristige Strategie, wie das Stadtforstamt Baden am Medienanlass erklärte.

«Der Wald von morgen beginnt heute – und er braucht Licht, um sich zu verjüngen», so Georg von Graefe, Leiter Stadtforstamt. «Unsere Eingriffe sind sorgfältig geplant und abgestimmt mit Kanton und Gemeinde. Sie sind notwendig für einen gesunden, klimaangepassten Wald.»

Bereits heute können 40 Prozent der Baumarten im Badener Wald als klimafit angesehen werden. Die heissen, trockenen Sommer setzen der Fichte stark zu, während die Eiche dem Klimawandel trotzt. Daher soll der Eichen-Anteil langfristig im Badener Wald von sechs auf 20 Prozent erhöht werden.

Licht, Struktur und Lebensraum

Der Betriebsplan 2025–2039 zeigt auf, welche erntereifen Bestände im Badener Wald verjüngt werden sollen. Ziel ist es, robuste, artenreiche Mischwälder zu fördern. Die Holzschläge schaffen Lichtverhältnisse, die für junge Bäume, Insekten, Vögel und Wildtiere günstig sind. Auch entstehen im Wildtierkorridor zusätzliche Äsungsflächen für Rehe.

Mit dem Eingriff wird gleichzeitig ein regionaler, CO2-neutraler Rohstoff gewonnen: Holz für Bau und Energie. So trägt der Badener Wald auch zur Versorgungssicherheit und zur Energiewende bei.

«Die Bevölkerung ist sich zurückhaltender Eingriffe gewohnt – insbesondere seit dem Sturm Lothar», erklärte Georg von Graefe. «Doch mit dem fortschreitenden Klimawandel müssen wir den Wald aktiv umbauen. Das mag auf den ersten Blick ungewohnt aussehen, ist aber notwendig und zukunftsgerichtet.»

Dank des Lichtes hat sich auf den 25-jährigen Windwurfflächen auf der Baldegg durch Naturverjüngung eine vielfältige Waldverjüngung aus bis zu 13 verschiedenen Baumarten etabliert. Dies erhöht die biologische und mechanische Stabilität und sichert so die Waldleistungen, wie Holznutzen, der Erholung und des Naturschutzes auch in ferner Zukunft.

Langfristige Perspektive

Ein weiteres zentrales Thema der Holzschläge 2025 ist die Sicherheit. Die Eingriffe dienen auch dazu, Waldstrassen, Wanderwege und die Umgebung des A1-Tunnelportals vor herabfallenden Ästen oder instabilen Bäumen zu schützen. Besonders entlang der Mellingerstrasse wurde gezielt in Zusammenarbeit mit dem Kanton auf die Verkehrssicherheit geachtet.

Die Teilnehmenden konnten sich vor Ort ein Bild der Arbeiten machen und erhielten Einblick in eine benachbarte Fläche, die vor fünf Jahren genutzt wurde. Diese zeigt eindrücklich, wie sich ein artenreicher, junger Laubwald ohne Pflanzung aus Naturverjüngung entwickeln kann, wenn gezielt und vorausschauend gearbeitet wird.

Für die natürliche Verjüngung eines vielfältigen Waldes braucht es im Idealfall Flächen von 25 Aare, einem Quadrat von 50 mal 50 Meter. Sind Samenbäume in der Nähe und erfolgt die sachgerechte Pflege und Förderung rechtzeitig, ist der Zukunftswald gesichert.

«Mit unseren Eingriffen sorgen wir für mehr Sicherheit im Wald und nutzen den nachwachsenden Rohstoff Holz verantwortungsvoll. So schaffen wir Platz für den Wald der Zukunft», ist Georg von Graefe, Stadtoberförster Baden, überzeugt.

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