Baselland lässt Fahrende länger bleiben als Basel-Stadt
Das Wichtigste in Kürze
- Im Baselbiet wird ab Oktober ein neuer vorübergehender Standplatz für Fahrende eröffnet.
- Dieser gilt vorerst als Übergangslösung, bis der Kanton einen besseren Ort gefunden hat.
- Die Suche nach einem angemessenen Ort sei schwierig, aber notwendig.
In der Schweiz gibt es rund 2000 bis 3000 Jenische, Sinti und Roma, welche einen nomadischen Lebensstil führen.
Gerade im Winter ist aber ein fixer Standplatz wichtig, um die kalten Monate zu überstehen. Basel bietet zwar Plätze an, jedoch keine, auf welchen die Fahrenden über längere Zeit bleiben könnten.
Doch das Baselbiet ist laut «BZ Basel» auf dem Weg zur Besserung: In Füllingsdorf wird ab Oktober ein temporärer Standplatz eröffnet. Die Aufenthaltsdauer für eine Stellfläche betrifft maximal 30 Tage.
Der Platz sollte lediglich für drei bis fünf Jahre als Übergangslösung dienen. So lange, bis der Kanton einen besseren definitiven Standort gefunden hat.
Hohe Nachfrage in der Nordwestschweiz
In der Schweiz gibt es zurzeit 16 Standplätze für Fahrende. «Um den Bedürfnissen gerecht zu werden, bräuchte es rund 20 Standplätze mehr.» Das sagt Simon Röthlisberger, Geschäftsführer der Stiftung Zukunft für Fahrende, gegenüber der Zeitung. Die Nachfrage nach Plätzen, gerade in der Nordwestschweiz, sei hoch.
Der provisorische Platz in Füllinsdorf ergänzt die beiden bestehenden Plätze in Baselland. Der Nachbarskanton Basel-Stadt hingegen verfügt nur über einen einzigen. Grund dafür sei Platzmangel.
Hohe Anforderungen an Standplätze
Einen angemessenen Platz zu finden, sei aber auch anspruchsvoll. Der Platz müsse mindestens 3500 Quadratmeter gross und gut erreichbar sein. Zudem müsse er auf kantonseigenem Land und in einer mittelgrossen Gemeinde liegen. Das sagt Andrea Bürki, Sprecherin der Baselbieter Bau- und Umweltdirektion, zur «BZ Basel».
Röthlisberger empfindet aber den Umgang mit Fahrenden im Baselbiet als vorbildlich: «Es gibt konkrete Verbesserungen.»