Südlandungen auf Euroairport wieder unter Grenzwert gesunken
Der Anteil der umstrittenen Südanflüge auf dem Flughafen Basel-Mülhausen ist nach zwei Jahren mit Grenzwertüberschreitungen wieder gesunken: 2019 machten die Südanflüge 9 Prozent der Landungen aus.
Dies gaben das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) und der Euroairport am Donnerstag bekannt. Der zulässige Grenzwert für die Südanflüge beträgt 10 Prozent. Diese Quote ist 2017 mit 10,3 und 2018 mit 11 Prozent überschritten worden.
Nach Angaben des Flughafens erfolgten im vergangenen Jahr 3827 von insgesamt 42'416 Instrumentenlandungen auf der Südpiste 33. 90,8 Prozent der Landungen erfolgten von Norden her auf die Hauptpiste, die restlichen Landungen auf der Ost-West-Piste.
Mit 9 Prozent über das ganze Jahr gesehen lag der Anteil der Südanflüge auf dem Euroairport zwar wieder unter dem Grenzwert. Dieser wurde allerdings nach Angaben der Flughafendirektion in den Monaten März, April, Mai, Juli und September übertroffen. Der höchste Anteil an Südanflügen wurde im Juli mit 22,4 Prozent registriert.
Für das Bazl ist bereits jetzt klar, dass sich die Situation aufgrund der Wetterverhältnisse im Jahr 2019 verbessert hat. Sowohl für 2017 wie auch für 2018 waren die Luftfahrtbehörden zum Schluss gekommen, dass die Grenzwertüberschreitungen bei den Südanflügen meteorologische Ursachen haben.
Das Verfahren für Instrumentenlandungen auf der Piste 33 sei dagegen in beiden Jahren richtig ausgeführt und eingehalten worden. Nun wird nach Massnahmen für die nachhaltige Einhaltung der Grenzwerte gesucht. Beim Euroairport freue man sich über diese Arbeiten, heisst es im Communiqué.
Seit der Einführung des Instrumentenlandesystems (ILS) Ende 2007 führen die Südanflüge am binationalen Flughafen Basel-Mülhausen über dicht besiedeltes Gebiet in der Schweiz. Dagegen wehren sich seither die betroffenen Schweizer Gemeinden. Gemäss einem Abkommen der Luftfahrtbehörden Frankreichs und der Schweiz von 2006 soll die Piste 33 nur benützt werden, wenn der Rückenwind eine bestimmte Stärke erreicht hat.
Wenn die ILS 33-Landungen die Acht-Prozent-Marke übertreffen, müssen die Luftfahrtbehörden beider Länder eine vertiefte Analyse vornehmen und Massnahmen suchen, um den Wert wieder unter das kritische Mass zu drücken. Ab einem Wert von 10 Prozent sind Konsultationen zwischen den beiden Ländern nötig. Solche sind derzeit im Gang.