USB: Pionierarbeit für die personalisierte Medizin
Forschende des Universitätsspitals Basel gewinnen neue Erkenntnisse über Biomarker im Blut für genauere Messungen des Krankheitsverlaufs bei Multipler Sklerose.
Wie das Universitätsspital Basel berichtet, ist Multiple Sklerose (MS) eine autoimmune, chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems im Gehirn und im Rückenmark.
Diese Krankheit ist momentan nicht heilbar, aber kann durch den medizinischen Fortschritt wirksam therapiert werden. Über die letzten Jahre konnten über 15 verschiedene MS Medikamente zugelassen werden, oft unter Federführung des MS Zentrums des Universitätsspitals Basel (USB).
Pionierarbeit für die personalisierte Medizin
Prof. Kuhle, einer der meist-zitierten Wissenschaftler der Schweiz, mit über 5000 Zitierungen seiner Arbeiten allein im letzten Jahr, und sein Team haben mit der Entwicklung von laborgestützten Biomarkern einen Durchbruch in der Beurteilung der Krankheitsaktivität von MS erzielt.
Beispielsweise erlaubt die von ihm erforschte Messung der Konzentration der leichten Kette der Neurofilamente (NfL) im Blut eine präzisere Einschätzung des Krankheitsverlaufs sowie der Wirksamkeit von Therapien.
Dieses sensitive Verfahren zur Messung von in Spuren vorkommenden Biomarkern im Blut stellt eine grundlegende Innovation dar, die die Therapielandschaft in Zukunft entscheidend hin zur personalisierten Medizin verändern kann.
Biomarker liefern entscheidende Informationen
Der Verlauf von MS ist bei Betroffenen äusserst individuell, und insbesondere nach längerer Therapiedauer können Patienten an schweren Nebenwirkungen der aktuell verfügbaren Medikamente leiden.
Eine exakte Einschätzung der Krankheitsaktivität ist daher zentral, um Therapien optimal anzupassen. Die von den Forschenden untersuchten Biomarker liefern hierfür entscheidende Informationen und ermöglichen den Weg zu einer stärker personalisierten und präziseren Behandlung.
Meilenstein für die Zukunft der Neurologie
Prof. Kuhle ist Mitinitiator und Leiter der Schweizer MS-Kohortenstudie, die inzwischen mehr als 2000 Patienten umfasst. Diese gross angelegte Langzeitstudie gehört zu den weltweit bedeutendsten ihrer Art und hat mit ihren Ergebnissen wesentliche Beiträge zur MS-Forschung geleistet.
Die von Kuhle und Team entdeckten Biomarker bieten nicht nur Perspektiven für die Behandlung von MS, sondern spielen auch bei anderen neurologischen Erkrankungen wie Alzheimer oder Schädel-Hirn-Trauma eine Rolle.
Mit dieser Arbeit unterstreicht das Universitätsspital Basel seine führende Rolle in der Forschung und Versorgung im Bereich der Neurologie und stärkt die Bedeutung der personalisierten Medizin.