Beim Bund liegen 125 Einsprachen gegen Tram nach Ostermundigen
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat 125 Einsprachen gegen das neue Projekt eines Trams von Bern nach Ostermundigen erhalten. Diese gehen nun zur Stellungnahme an die Tram Bern-Ostermundigen (TBO) AG, welche beim BAV das Projektgesuch einreichte.
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat 125 Einsprachen gegen das neue Projekt eines Trams von Bern nach Ostermundigen erhalten. Diese gehen nun zur Stellungnahme an die Tram Bern-Ostermundigen (TBO) AG, welche beim BAV das Projektgesuch einreichte.
Wie das BAV auf Anfrage mitteilte, stammen die Einsprachen von Privaten, von Vereinen, Verbänden, Firmen und einer Gemeinde. Zum Inhalt der Einsprachen konnte das BAV keine Aussagen machen: Die Einsprachen waren noch nicht alle gesichtet. Am 23. März endete die öffentliche Auflage des Projekts.
Die Bauherrin TBO AG bilden Berns Städtische Verkehrsbetriebe Bernmobil, die Gemeinde Ostermundigen und die Stadt Bern. Bernmobil-Mediensprecher Rolf Meyer sagte am Mittwoch auf Anfrage, bereits gegen den Ast Bern-Ostermundigen des früheren Projekts Tram Region Bern seien seinerzeit 117 Einsprachen eingegangen.
Rund 80 davon seien einvernehmlich erledigt, so dass noch zirka 35 verbleiben. Diese werden nun zu den 125 Einsprachen des inzwischen geänderten Projekts hinzukommen, so dass letztlich etwa 160 Einsprachen zu behandeln sind.
Können die Einsprachen nicht einvernehmlich bereinigt werden, führt das BAV gegebenenfalls Einspracheverhandlungen durch, wie der BAV-Internetseite zu entnehmen ist. Am Schluss des Verfahrens steht eine Plangenehmigungsverfügung des BAV, sofern das Projekt aus Sicht des BAV den Vorschriften entspricht.
Für Bauten und Anlagen im Bereich Eisenbahn, Tram, Trolleybus, Seilbahn und Schifffahrt ist eine Plangenehmigung des BAV nötig. Sie entspricht einer Baubewilligung. Das BAV prüft nicht nur, ob das Projekt den technischen Vorschriften entspricht.
Es achtet auch darauf, dass die Rechte der Betroffenen gewahrt und die bundesrechtlichen Bestimmungen zu Raumplanung, Umwelt, Natur- und Heimatschutz eingehalten sind.
Das Tram Region Bern scheiterte 2014 an der Urne. Bern und Ostermundigen stimmten dem Projekt zwar zu, nicht aber die Gemeinde Köniz, wo die Tramlinie hätte enden respektive beginnen sollen. 2016 nahm Ostermundigen einen neuen Anlauf für den Bau eines Trams, dem sich die Stadt Bern 2017 anschloss. 2018 hiess das Stimmvolk des Kantons Bern einen Beitrag des Kantons gut.
Das neue Projekt eines Trams von Bern nach Ostermundigen entspricht nicht mehr dem Ostermundigen-Ast des Trams Region Bern. Im Vergleich zu damals soll das Tram insbesondere nicht mehr hinauf zum Ostermundiger Rütti-Quartier führen, sondern im Oberfeld mit einer Wendeschlaufe enden.
Gebaut werden soll das Tram, weil für die TBO AG schon seit Jahren die Kapazität der Buslinie 10 zwischen Bern und Ostermundigen ausgereizt ist. Trams haben mehr Kapazität als Busse.
Wie schon in den Jahren 2013 und 2014 kritisieren Tramgegner auch jetzt, durch den Bau des Trams müssten zahlreiche Bäume gefällt werden. Eine ganze Allee werde zerstört. Geltend gemacht wurde auch, die Pläne seien veraltet.
Die TBO AG entgegnet, nach dem Bau des Trams werde es entlang der Strecke mehr Bäume geben als zuvor und erst noch klimaresistentere. Auf der eigens fürs Projekt eingerichteten Internetseite wird aufgezeigt, was sich gegenüber dem 2014 gescheiterten Projekt verändert hat.
https://tram-bern-ostermundigen.ch/