Berner erhalten Busse wegen gefälschten Covid-Zertifikaten
Viele fanden mit Covid-Zertifikat-Fälschungen im Herbst 2021 einen einfachen Nebenerwerb – zumal das System des Bundes beinahe ungesichert war.
Das Wichtigste in Kürze
- Sechs Männer wurden in Bern wegen Urkundenfälschung verurteilt.
- Diese benützten das System des Bundes, um die falschen Zertifikate herzustellen.
- Dieses war nämlich ungenügend geschützt.
Sechs Männer wurden im Kanton Bern wegen Urkundenfälschung verurteilt. In der Corona-Pandemie hatten diese gegen Geld Impf- oder Testresultate gefälscht. Nun müssen sie 2300 bis 2700 Franken Busse zahlen sowie bedingte Geldstrafen von 40 bis 100 Tagessätzen abgeben. Das berichtet die «Berner Zeitung (BZ)».
Die Staatsanwaltschaft ging zuerst von einem einzigen grossen Fälscher aus. Dabei entstanden die Fälschungen aufgrund mangelnder Sicherheitsmassnahmen im System. Die Zertifikate enthielten zwar falsche Daten, wurden aber im offiziellen System des Bundes ausgestellt.
Keine Schutzmechanismen beim Bund
Ungefähr 11'000 Menschen hatten Zugang zum Zertifikatssystem. Es gab keine Schutzmechanismen, nicht einmal persönliche Log-Ins. Nachträglich kann also nicht kontrolliert werden, wer welche Zertifikate gedruckt hat: Und sich mit etwas Flunkern einen saftigen zweiten Lohn auszahlte.
Aufgedeckt wurden die sechs Männer, weil einer von ihnen, ein erfolgreicher Amateur-Fussballer, einen Auftrag eines verdeckten Ermittlers angenommen hatte. Als sein Handy durchsucht wurde, fanden die Untersucher weitere Fälscher- und Käuferkontakte. Auch die Käufer mussten wegen Urkundenfälschung büssen, schreibt die «BZ» weiter.