Briefliche Stimmabgabe in Berner Städten in etwa wie 2019
Für die eidgenössischen Wahlen vom Wochenende wird allgemein keine sehr hohe Stimmbeteiligung erwartet. Erste Anhaltspunkte kann die Briefwahl liefern.
Bei den Bundestagswahlen am Wochenende ist die Erwartung einer hohen Wahlbeteiligung im Allgemeinen nicht sehr hoch. Erste Anhaltspunkte zur Wahlbeteiligung kann die Briefwahl liefern. In den grösseren Berner Städten lagen am Montag vor den Wahlen ähnlich viele Couverts vor wie 2019.
Landauf, landab werben Parteien und Kandidierende bis zuletzt um Stimmen. So auch dieser Tage in der Thuner Innenstadt. «Danke, ich habe schon gewählt», lehnt ein Passant das ihm von einem Nationalratskandidaten angebotene Werbegeschenk ab.
«Vorbildlich», lobt der Kandidierende und drückt dem Passanten das Päckchen Taschentücher mit Parteilogo und Konterfei trotzdem eifrig in die Hand. «Als Dankeschön, dass Sie wählen gegangen sind, denn das ist das Wichtigste», betont er.
Andernorts versuchen Gemeinden mit Plakaten oder Wahlbarometern, an denen die aktuelle Stimmbeteiligung abgelesen werden kann, ihre Bürgerinnen und Bürger zum Wählen zu bewegen.
Am Montag vor den Eidgenössischen Wahlen lagen in der Stadt Bern 21'547 Wahlcouverts vor, wie der städtische Informationsdienst der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage mitteilte. Das entspricht einem Wert von 24,2 Prozent. Vor vier Jahren waren es um die gleiche Zeit 25,1 Prozent.
Steigerung in Biel
In der zweitgrössten Stadt des Kantons, in Biel, waren bis am Montag 5'250 Wahlcouverts eingetroffen. Das entspricht 16,7 Prozent. Eine klare Steigerung zum Wert von 13,1 Prozent vor vier Jahren. 2015 lag dieser Wert im vergleichbaren Zeitraum noch bei rund 11 Prozent.
In Thun gingen bis am Montag 6'700 Couverts ein, wie die Stadtkanzlei mitteilte. Das entspreche einer Wahlbeteiligung von 20 Prozent. Diesen Wert erreichte Thun auch vor vier Jahren.
Bis Sonntag noch deutliche Steigerung in Aussicht
Bis am Wahlsonntag dürfte sich die Stimmbeteiligung noch deutlich steigern. Bei den letzten Nationalratswahlen lag sie im Kanton Bern am Ende bei 47,4 Prozent. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die 50-Prozent-Hürde erst einmal, im Jahr 2011, geknackt.
Die briefliche Stimmabgabe wurde in der Schweiz ab Ende der 1970-er Jahre schrittweise eingeführt. Erste Kantone waren Baselland, St. Gallen und Appenzell Innerrhoden. Auf Bundesebene vollzog man den Schritt 1994.