Corona-Pandemie reisst Rechnung der Stadt Zürich ins Minus

Keystone-SDA Regional
Keystone-SDA Regional

Bern,

Die Corona-Pandemie wird teuer: Die Stadt Zürich rechnet für das laufende Jahr mit einem negativen Ergebnis im dreistelligen Millionenbereich. Noch offen sind die Auswirkungen der Pandemie in den kommenden Jahren.

Zürich
Blick auf die Stadt Zürich: Alleine hier leben 700 internationale Auslandaufenthalter. Die Zahl hat sich in den letzten 20 Jahren versiebenfacht. - Keystone

Die Stadt Zürich rechnet für 2020 mit Belastungen in der Höhe von 316 Millionen Franken wegen der Corona-Pandemie. 228 Millionen Franken davon betreffen den allgemeinen Haushalt, 88 Millionen die Eigenwirtschaftsbetriebe. Dies sagte Finanzvorsteher Daniel Leupi (Grüne) am Dienstag vor den Medien.

Zu den grösseren Posten, die ein Loch in die Kasse reissen, zählen beispielsweise der Buchverlust auf die Beteiligung am Flughafen sowie der Ausfall der Dividende (78,3 Millionen Franken), der Ertragsausfall bei den Stadtspitälern (28,8 Millionen Franken) und die Unterstützung für die Kindertagesstätten (10 Millionen Franken).

Bei den Steuereinnahmen rechnet die Stadt im laufenden Jahr noch nicht mit grossen Einbussen, weil die meisten Steuerpflichtigen die provisorischen Rechnungen auf Basis der bisherigen Steuererklärung einzahlen würden.

Wie sich die Steuereinnehmen entwickeln werden, ist offen. Eine Schätzung zu den Einbussen in den folgenden Jahren gibt die Stadt noch keine ab. Laut Leupi ist jedoch mit tieferen Einnahmen zu rechnen, auch wegen der Steuervorlage SV17, die 2021 in Kraft tritt.

Das Budget 2021 wird der Stadtrat im September vorlegen. «Ich will der Diskussion um eine Erhöhung oder Senkung des Steuerfusses nicht vorgreifen, aber ich glaube nicht, dass es gross Bewegung in die eine oder andere Richtung geben wird», sagte Leupi.

Er verwies auch auf das Eigenkapital, das die Stadt in den vergangenen Jahren aufbauen konnte. «Wir wollten ein gewisses Eigenkapital erreichen, damit wir nicht hektisch reagieren müssen, wenn es einmal schlechter läuft.» Der Stadtrat wolle an seiner langfristig orientierten Finanzpolitik festhalten.

Leupi äusserte sich bei der mittelfristigen Prognose «vorsichtig optimistisch». «Ich glaube eher nicht, dass wir in eine jahrelange finanzielle Krise geraten werden.» Klar sei aber, dass die Folgen der Coronakrise die Stadtfinanzen belasten würden, zumal die Stadt weiterhin wachsen werde, was ebenfalls Kosten verursache.

Kommentare

Weiterlesen

Ledergerber
112 Interaktionen
«Absicht»

MEHR AUS STADT BERN

Bern
1 Interaktionen
Bern BE
schule russland
1 Interaktionen
Bern
schnegg Coronavirus
3 Interaktionen
Bern
BEA
10 Interaktionen
Grosser Moment