Emmentaler lässt schwangere Ex verprügeln, damit sie Kind verliert

Alexandra Inniger
Alexandra Inniger

Bern,

Ein Mann aus dem Emmental hat seine Ex-Partnerin zusammenschlagen lassen, um ihr ungeborenes Kind zu töten. Das ist für die Staatsanwaltschaft nun erwiesen.

Schwangere Frau
Sind Vapes für Schwangere genauso schädlich wie Zigaretten? - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Angeklagte heuerte zwei Männer an, um seine schwangere Ex zu verprügeln.
  • Das Regionalgericht verurteilte ihn zu einer Gefängnisstrafe von 4 Jahren und 8 Monaten.
  • Das Kind des Opfers überlebte den Angriff.

Es ist unfassbar: Vor rund zwei Jahren wurde eine junge Schwangere von zwei Männern aus ihrer Wohnung gelockt und danach im Keller verprügelt.

Gemäss Anklageschrift hat der eine zuerst einen Taser gegen ihren Bauch gehalten. Danach hat er sie ins Gesicht, in den Bauch, in den Brustkorb und in den Rücken getreten.

Der Ex-Freund des Opfers hat die Täter angeheuert. Er wollte, dass sie ihr ungeborenes Kind verliert. Zuerst hat seine Frau versucht, Personen für diesen Auftrag zu organisieren. Da dies nicht funktioniert hat, ist der 34-Jährige selbst tätig geworden.

Regionalgericht
Der junge Ex-Banker wurde vom Regionalgericht Emmental-Oberaargau in Burgdorf BE verurteilt. - Keystone

Diese Woche haben die Verhandlungen vor dem Regionalgericht Emmental-Oberaargau begonnen, wie die «Berner Zeitung» schreibt. Am Donnerstag verkündete das Gericht sein Urteil.

Noch nicht alle Täter gefunden

Die Angeklagte wurde freigesprochen, obwohl ihr das Telefonat mit ihrem Ex-Freund nachgewiesen werden konnte. Da dieser ihren Vorschlag zur Verletzung des Opfers aber ablehnte, kann man ihr keine strafbare Handlung vorwerfen.

Dagegen muss der Angeklagte für 4 Jahre und 8 Monate ins Gefängnis. Die Aussagen seiner Ehefrau haben zu dem Urteil beigetragen. Er habe ihr gesagt, er werde für die Lösung des «Problems» sorgen. Sie solle dafür einfach nicht mehr nachfragen.

Wer die «skrupellose und heimtückische Attacke» effektiv durchgeführt hat, ist nicht bekannt. Die Täter wurden laut dem Gericht noch nicht gefunden. Klar sei aber, dass die Attacke darauf abzielte, das ungeborene Kind zu schädigen.

Drei Frauen, drei Schwangerschaften

Eine weitere Frau erwartete zum Zeitpunkt des Geschehens ebenfalls ein Kind vom Verurteilten. Sie wurde am ersten Verhandlungstag als Zeugin geladen. Auch ihr habe er offenbart, etwas gegen das spätere Opfer geplant zu haben. Die Zeugin hat ihr Kind abgetrieben.

Der Verurteilte hatte, als das alles passiert ist, drei Beziehungen mit drei Frauen. Alle drei waren von ihm schwanger. Eine davon, die Mitangeklagte, hat er später geheiratet.

Kind des Opfers lebt

Dem Kind ist trotz schweren Angriffs auf die Mutter nichts passiert. Es kam gesund zur Welt. Die körperlichen Schäden bei der Frau sind weitgehend verheilt.

Sie leidet jedoch unter einer schweren posttraumatischen Störung. Sie muss mit Panikattacken und Albträumen leben. Mithilfe einer Therapie will sie über das Trauma des Angriffs hinwegkommen.

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