FC Breitenrain Frauen: Überzeugend gespielt – und doch ausgeschieden
In einem intensiven Spiel auf hohem Niveau unterlagen die Breitenrain-Frauen Avanchet-Sport im Schweizer Cup mit 3:7 nach Verlängerung.
Das Wichtigste in Kürze
- In der ersten Cuprunde unterliegen die Breitenrain-Frauen Avanchet Sport aus der 2. Liga.
- Trotz 3:7-Niederlage nach Verlängerung zeigte das Team wohl seine beste Saisonleistung.
Da der FC Breitenrain Frauen vergangene Saison den Berner Cup gewonnen hatte, durfte man am Samstag im Schweizer Cup ran. Die Aufgabe war indes alles andere als einfach, denn mit Avanchet-Sport wartete ein schwieriger Gegner.
Avanchet führt die Tabelle in der 2. Liga interregional aktuell mit neun Punkten aus drei Spielen und bereits 24 erzielten Toren an und dürfte mit einem Bein bereits in der 1. Liga stehen.
Frühe Führung für die Gastgeberinnen
Umso grösser war die Freude auf Seiten Breitenrains, als Lydia Dubach ihr Team schon nach zehn Minuten mit einem sehenswerten Weitschuss in Führung brachte. In der Folge drückte Avanchet und konnte das Spiel nach rund 25 Minuten wieder ausgleichen. Sara Motta traf für Breitenrain kurz darauf zwar den Pfosten, Avanchet aber noch vor der Pause zum 2:1. Und als Marie Duclos kurz nach der Pause gar zum 3:1 für Avanchet traf, dürfte manch einer auf dem «Spitz» schon damit gerechnet haben, dass die Partie damit entschieden war.
Vielleicht ging es auch Bänz Friedli so. Der Kabarettist und Frauenfussballkenner sowie die Frauenfussball-Expertin Seraina Degen weilten auch unter den Zuschauerinnen und Zuschauern. Friedli sagte nach 90 Minuten zum Spiel: «Wie Breitenrain nach der Pause über den Kampf zurück ins Spiel fand, hat mich beeindruckt.»
Dem war tatsächlich so. Statt nach dem 3:1 aufzugeben und auf Schadensminderung zu setzen, gab Breitenrain noch mehr Gas als zuvor – und dies mit Erfolg: Innerhalb einer Viertelstunde glichen die Gastgeberinnen aus. Zuerst traf Dragana Kuzmanovic per Kopf, danach Sarmila Selvaratnam nach perfekter Vorarbeit von Lydia Dubach und Sara Motta.
Ausgeglichene Partie gegen Ende der regulären Spielzeit
Nach dem Ausgleich hätte das Spiel auf beide Seiten kippen können. Nach 60 Minuten etwa blockte Avanchet gleich mehrere gefährliche Abschlüsse Breitenrains durch Lydia Dubach, Selvaratnam und Kuzmanovic in letzter Sekunde. Andererseits rettete Vera Wüthrich kurz darauf mit dem Kopf auf der Linie, nachdem Nora Cuadrench im Tor Breitenrains bereits ausgedribbelt worden war.
Auch sonst kam Avanchet noch das eine oder andere Mal gefährlich vors Tor, wobei die beste Chance der regulären Spielzeit wiederum Breitenrain gehörte. In der 90. Minute legte Anna-Lena Schwab rein auf Sarmila Selvaratnam, die allein vor dem Tor im Rutschen nur knapp an der gegnerischen Torhüterin scheiterte – es kam zur Verlängerung.
Die erste Phase der Verlängerung verlief zwar ausgeglichen, dann aber setzte sich der Favorit durch. Nach zehn Minuten lief Amelie Teixeira Lopes allein aufs Tor von Nora Cuadrench zu und traf, wobei für Breitenrain der fade Nachgeschmack bleibt, dass Teixeira vor ihrem Sturmlauf mindestens zwei Meter im Offside gestanden hatte.
Einen scharfen Schuss Sara Mottas konnte die gegnerische Torhüterin kurz darauf noch knapp in den Corner lenken, bevor das Heimteam einbrach. In der letzten Viertelstunde gelang der schon vorher immer wieder gefährlichen Amelie Teixeira Lopes ein lupenreiner Hattrick, sodass es am Schluss 3:7 aus Sicht Breitenrains hiess.
3:7 – eine deutliche Niederlage zwar. Und doch darf Breitenrain mit dem Gezeigten durchaus zufrieden sein. Die Breitsch-Frauen hielten entgegen, liefen füreinander, spielten sich Chancen heraus, kämpften und mussten sich erst kurz vor Schluss der Verlängerung gegen einen wirklich starken Gegner geschlagen geben.
Trainerduo mit Leistung hochzufrieden
Sara Motta meinte nach der Partie: «Wir haben heute Charakter und eine kämpferisch hervorragende Leistung gezeigt. Leider fehlten uns nach den zwei ersten Toren in der Verlängerung dann die Kräfte, um nochmals reagieren zu können.»
Auch das Trainerduo, Sonja Lundsgaard-Hansen und Andy Egli, war trotz Niederlage zufrieden. So sagte Egli am Schluss: «Sonja und ich sind uns absolut einig: Das war unsere beste Saisonleistung. Das Team hat super mitgehalten mit dem Favoriten und fast schon heroisch gekämpft. Und genau deshalb ist diese Niederlage, obwohl wir ausgeschieden sind, ein guter Nährboden für weitere Erfolge.»
Man könnte auf Seiten Breitenrains nun damit hadern, dass Sara Motta in der ersten Halbzeit nur den Pfosten getroffen hatte, dass Selvaratnam in der 90. Minute nicht noch der Siegtreffer gelungen war oder dass Teixeira vor dem 3:4 im Offside gestanden war.
Wahrscheinlich ist die Haltung des Trainerduos, auf all dem trotz Niederlage gut Gelungenen aufzubauen, aber sinnvoller. Breitenrain hatte wohl einfach das Pech, dass die allerbeste Akteurin einer insgesamt hochstehenden Partie – Amelie Teixeira Lopes – für den Gegner aufgelaufen war.