GPK weitet Untersuchung zu BLS-Aufsicht aus
Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Berner Grossen Rates weitet ihre Ende 2019 gestartete Untersuchung zur Aufsicht über die BLS aus.
Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Berner Grossen Rates weitet ihre Ende 2019 gestartete Untersuchung zur Aufsicht über die BLS aus. Dies, nachdem kürzlich bekannt wurde, dass das Bahnunternehmen im regionalen Personenverkehr zu hohe Subventionen bezogen hatte.
Die GPK beschäftigt sich bereits im Zusammenhang mit dem sogenannten Zinsglättungsmodell mit dem Thema BLS. Vor einem Jahr hatte das Bundesamt für Verkehr (BAV) aufgedeckt, dass die BLS aufgrund eines fehlerhaften Zinsglättungsmodells jahrelang zu hohe Abgeltungen für Rollmaterial im regionalen Personenverkehr erhalten hatte.
Aufgrund der neuen Entwicklung in Zusammenhang mit zu hohen Subventionen beim Tarifverbund Libero habe die GPK entschieden, ihren Fokus auszuweiten und die neuen Fakten bei den weiteren Abklärungen zu berücksichtigen, teilte die GPK am Mittwoch mit.
Nebst der grundsätzlichen Frage, wie der Regierungsrat und die zuständige Direktion die Aufsicht über ihre Beteiligung wahrnähmen, rückten damit auch spezifische Fragen im Zusammenhang mit den fehlerhaften Subventionsbezügen ins Zentrum der Prüfung, schreibt die parlamentarische Aufsichtskommission.
Ende Februar war bekannt geworden, dass das Bahnunternehmen dem BAV 43,6 Millionen Franken Subventionen zurückzahlen muss. Der Grund:. Die BLS und ihre Tochtergesellschaft Busland hatten in den Jahren 2011-2018 in ihren Offerten für Leistungen im regionalen Personenverkehr zu tiefe Erlöse aus dem Tarifverbund Libero eingerechnet.
Konkret wurden die Verkäufe von Halbtax-Abos im Libero-Tarifverbund nicht budgetiert. BLS-Chef Bernard Guillelmon versprach in der Folge «nachhaltig verbesserte Prozesse». Externe Wirtschaftsprüfer sollen nun das Offertwesen, die Kostenrechnung, das Controlling, die Leistungsverrechnung, die Abrechnungen und die finanzielle Führung durchleuchten.
Beim fehlerhaften Zinsglättungsmodell, das ein Jahr zuvor bekannt geworden war, ging es um zu hohe Abgeltungen in der Höhe von 29,4 Millionen Franken. Der Betrag wird durch eine Kürzung von Abgeltungen kompensiert.