Kanton Bern kündigt Zusammenarbeit mit «Baba News» auf

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Bern,

Nach einem umstrittenen Podcast-Beitrag hat der Kanton Bern seine Zusammenarbeit mit dem Online-Magazin «Baba News» eingestellt.

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Die Flagge des Kantons Bern. - Keystone

Der Kanton Bern beendet nach umstrittenem Podcast die Zusammenarbeit mit dem Online-Magazin «Baba News». Die «Baba News»-Macherinnen stehen in der Kritik, einseitig eine pro-palästinensische Sicht auf den Nahostkonflikt zu verbreiten.

Der Kanton Bern hat das Online-Magazin für eine Podcast-Reihe zum Thema Integration für die Jahre 2022/2023 mit rund 20'000 Franken unterstützt, wie der Sprecher der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion, Gundekar Giebel, eine Meldung der Berner Tamediazeitungen vom Donnerstag bestätigte.

Keine weitere Zusammenarbeit

Darüber hinaus habe es keine Zusammenarbeit mit dem Online-Magazin gegeben und es werde auch keine weitere Zusammenarbeit geben, hiess es bei der Direktion von SVP-Regierungsrat Pierre Alain Schnegg.

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Pierre Alain Schnegg (SVP), der Asyldirektor des Kantons Bern. - keystone

Die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion habe den umstrittenen Podcast-Beitrag «mit äusserstem Befremden zur Kenntnis genommen» und distanziere sich «dezidiert» von den Äusserungen.

Der umstrittene Beitrag gehört nicht zu der vom Kanton Bern unterstützten Podcast-Reihe.

Das Online Magazin richtet sich vorwiegend an junge Migrantinnen und Migranten in der Schweiz und galt bisher als Vorzeigeprojekt für Integration. «Baba News» erhielt viel Lob und für diverse Projekte Geld von der öffentlichen Hand.

Für Aufregung sorgte jüngst ein Podcast-Beitrag mit dem Titel «Bedingungslose Solidarität mit Israel widerspricht jeglichen demokratischen Grundsätzen».

Es müsse möglich sein, Israel zu kritisieren, ohne gleich in die antisemitische Ecke gestellt zu werden, so der Tenor der Diskussion. Und: die Angriffe der Hamas müssten in einem grösseren Zusammenhang gesehen werden.

Der Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG) kritisierte daraufhin auf dem Online-Portal von «20 Minuten» die «Propaganda, die einen mörderischen Freiheitskampf verklärt und Gewalt auf perverse Weise verherrlicht».

Der Bund ging ebenfalls auf Distanz zu «Baba News»

Die eidgenössische Kommission gegen Rassismus bezeichnete den Podcast laut «20 Minuten als »einseitig und voreingenommen«.

Das Staatssekretariat für Migration (SEM), das als Partner auf der Internetseite von «Baba News» gelistet war, forderte eine Stellungnahme.

Das SEM wolle auch nicht mehr als Partner auf der «Baba News»-Webseite aufgeführt werden. Am Donnerstag war die entsprechende Rubrik auf der Onlineseite des Magazins nicht mehr abrufbar.

In Bern und Zürich forderten Politikerinnen und Politiker von den geldgebenden Behörden Auskunft. Die «Baba News»-Macherinnen berufen sich auf die Medienfreiheit.

Die politischen Vorstösse taxieren sie als «Angriff auf unsere Redaktion», wie die Berner Tamediablätter am Donnerstag schreiben.

Ihnen sei es nie um Kritik an der jüdischen Gemeinschaft an sich gegangen, sondern um Kritik an einem Staat, der «gemäss UNO das Völkerrecht seit Jahrzehnten massiv missachtet und gegenwärtig über zwei Millionen Menschen einer grausamen Kollektivstrafe aussetzt», heisst es bei «Baba News».

Die Leitung des Online-Magazins kündigte an, in einem der folgenden Podcasts auch proisrealische Stimmen zu Wort kommen zu lassen.

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