Kraftwerke Oberhasli nehmen Steilpass des Parlaments «gerne» auf

Keystone-SDA Regional
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Bern,

Die Kraftwerke Oberhasli (KWO) haben am Dienstag, 27. September 2022, bekräftigt, dass sie den Grimsel-Stausee «gerne» um zusätzliche 23 Meter aufstauen.

Die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) an der Grimselstrasse 19 in Innertkirchen.
Die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) an der Grimselstrasse 19 in Innertkirchen. - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Für das Berner Oberländer Energieunternehmen gilt es aber vor einer Erhöhung der beiden Staumauern noch offene Verfahrensfragen zu klären. Das gab es auf Anfrage bekannt.

Am Dienstagmorgen, 27. September 2022, hatte der Ständerat im Gesetz über dringliche Massnahmen zur kurzfristigen Erstellung einer sicheren Stromversorgung im Winter letzte Differenzen zum Nationalrat bereinigt.

Zuvor hatte der Nationalrat dieses Gesetz um einen «Grimsel-Paragrafen» ergänzt.

Mit der neuen Mauer wird die bestehende geflutet

Er besagt, dass die KWO die Spitallamm-Staumauer im Grimsel-Gebiet um 23 Meter sollen erhöhen können. Das ist eine von zwei Staumauern, welche den Grimselsee aufstauen.

Im Juni 2021 begannen die KWO AG mit dem Bau der neuen Spitallamm-Staumauer unmittelbar vor der bestehenden, in die Jahre gekommenen Mauer.

Ist sie dereinst fertig, wird die bestehende Mauer geflutet. Sie wird also auf beiden Seiten Seewasser aufweisen.

Die Seeuferegg-Sperre ist die zweite Staumauer

KWO-Mediensprecher Thomas Huber sagte am Dienstag, das neue Bauwerk sei so dimensioniert, dass es 23 Meter höher werden könne als die derzeit geplanten 113 Meter.

Die Baukosten betragen für 113 Meter 125 Millionen Franken. Werde auch die Seeuferegg-Staumauer um 23 Meter erhöht, resultierten der KWO Kosten von 225 Millionen Franken.

Die Seeuferegg-Sperre ist die zweite Staumauer des Grimsel-Stausees.

Öffentliche Mitwirkung 2022

Können die beiden Staumauern um 23 Meter erhöht werden, erhält der Grimselsee ein Speichervolumen von 170 statt 94 Kubikmeter Wasser – ein Vorteil für die Stromversorgung im Winter.

Die KWO gehen derzeit davon aus, dass es für die Erhöhung der beiden Staumauern eine rechtskräftige Konzession und Baubewilligung braucht.

Im Juni 2022 schickte die Berner Kantonsregierung eine Anpassung des kantonalen Richtplans zum Grimselsee und zum Projekt Trift-Stausee in eine öffentliche Mitwirkung.

Beschwerde von zwei Naturschutzorganisationen wurde gutgeheissen

Sie tat dies, nachdem das Bundesgericht 2020 den Kanton Bern angewiesen hatte, vor der Erhöhung der Mauern des Grimsel-Stausees eine Eintragung im kantonalen Richtplan vorzunehmen.

Das Bundesgericht hiess damit eine Beschwerde von zwei Naturschutzorganisationen gut.

Die Berner Regierung findet, dass sowohl die Erhöhung der Grimselsee-Mauern wie auch das neue Trift-Kraftwerk nötig sind.

An der Trift im Susten-Gebiet wollen die KWO nach dem Rückzug eines Gletschers einen dort neu aufgetretenen See aufstauen.

Potenzial einer Fotovoltaik-Anlage

Wie KWO-Mediensprecher Huber weiter sagte, prüfen die KWO auch die Installation von Fotovoltaik-Anlagen an den Stauseen Räterichsboden und Oberaar.

Das sind zwei weitere Stauseen der KWO im Grimsel-Gebiet. Dies, um die bestehende Infrastruktur optimal zu nutzen und einen Beitrag für zusätzliche Winterenergie zu leisten.

Das Potenzial einer Solaranlage an der Spitallamm-Mauer werde «zu gegebener Zeit» ebenfalls geprüft.

Zum Aktionariat gehören mehrere Firmen

Die Kraftwerke Oberhasli gehören zu 50 Prozent dem Berner Energiekonzern BKW.

Zum Aktionariat gehören auch die Industriellen Werke Basel, Energie Wasser Bern und das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz Zürich).

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