SCB-Star im Interview: «Muss wieder mehr Scherwey-Hockey zeigen»
Der SCB ist trotz zwei Pleiten zuletzt nicht schlecht in die Saison gestartet. Im Nau-Interview zieht Publikumsliebling Tristan Scherwey eine 1. Zwischenbilanz.
Das Wichtigste in Kürze
- Der SCB holt am Wochenende gegen Lugano und Servette nur einen Punkt.
- Trotzdem sind die Berner insgesamt gut in die Saison gestartet.
- SCB-Kultfigur Tristan Scherwey zieht aber eine durchaus selbstkritische erste Bilanz.
Am Freitag verliert der SCB gegen Lugano klar mit 2:5. Am Samstag gelingt den Bernern gegen Meister Servette kurz vor der Schlusssirene der Ausgleich. Der SCB verliert aber schliesslich 2:3 nach Verlängerung.
Nau.ch hat nach den beiden Spielen mit Tristan Scherwey gesprochen.
Nau.ch: Tristan Scherwey, Ihre Mannschaft hat am Wochenende nur einen Punkt geholt. Trotzdem ist der SCB recht gut in die Saison gestartet, wie sieht Ihre erste Bilanz aus?
Tristan Scherwey: Ja, wir sind gut gestartet, wir haben im Sommer gut gearbeitet. Wir haben gezeigt, dass wir jedem Team weh tun können, wenn wir uns ans System von Trainer Tapola halten.
Nau.ch: Jetzt hats am Wochenende nicht zu Siegen gereicht, woran liegts?
Tristan Scherwey: Ja, wenn es gegen die Teams geht, die in Form sind, fehlt etwas. Daran müssen wir arbeiten.
Nau.ch: Wo sehen Sie Potenzial, was muss besser werden?
Tristan Scherwey: Es liegt an der Konstanz. Wir müssen Linie für Linie konstant das umsetzen, was der Trainer verlangt. Wenn wir vorne bleiben wollen, braucht es diese Konstanz. Und das streben wir als Mannschaft an.
Nau.ch: Sie persönlich haben die ersten beiden SCB-Tore der Saison erzielt. Zuletzt haben sie weniger getroffen, was sagen Sie zu ihrem Saisonstart?
Tristan Scherwey: Ich war extrem heiss auf Eis. Weil ich an der WM nicht dabei war, hatte ich eine lange Sommerpause. Ich konnte es kaum erwarten wieder zu spielen und freute mich über den gelungenen Auftakt mit zwei Toren.
Dann gings etwas abwärts, dabei denke ich nicht nur an die Tore. Aber ich merke, dass ich wieder mehr Scherwey-Hockey spielen muss.
Nau.ch: Wie definieren Sie Scherwey-Hockey?
Tristan Scherwey: Schwerwy-Hockey ist ein einfaches Hockey. Gradlinig, Vollgas, Druck auf den Gegner, Druck aufs Tor und Präsenz vor dem Tor. Und halt auch das Erledigen der Drecksarbeit, das gehört dazu.
Nau.ch: Auch darum sind Sie immer noch der Publikumsliebling in Bern, was bedeutet Ihnen das?
Tristan Scherwey: Das bedeutet mir sehr viel. Ich denke, es liegt auch daran, dass ich es geschafft habe, immer mich selber zu bleiben. Ich bin so wie ich bin, egal ob man mich im Stadion trifft oder irgendwo in einer Beiz.
Nau.ch: Sie haben einst den längsten Vertrag unterschrieben und jetzt auch schon über 750 Spiele für den SCB gemacht. Wollen Sie die 1000er-Marke knacken oder gar SCB-Rekordspieler werden?
Tristan Scherwey: Im Moment macht es keinen Sinn, über solche Zahlen nachzudenken. Ich will so lange spielen und so viele Spiele wie möglich für den SCB machen. Und wenn es dann 1000 oder mehr sein werden, umso besser.