Biel eröffnet Bestattungswald im Friedhof Madretsch
Die Stadt Biel hat am Freitag auf einem Waldgrundstück angrenzend zum Friedhof Madretsch einen Bestattungswald angelegt.

Die Stadt Biel eröffnete am Freitag einen Bestattungswald im Wald beim Friedhof Madretsch. Die Verstorbenen können nun in einer natürlichen Umgebung ihre letzte Ruhe finden. Um die Natur nicht zu beeinträchtigen, werden im Wald keine Abdankungsfeiern abgehalten.
«Wir haben Anfragen erhalten, den Wald zur letzten Ruhestätte von Verstorbenen zu machen», erklärte die Bieler Gemeinderätin Lena Frank (Grüne) am Freitag an einem Medienanlass. Die Beisetzungen fänden im kleinen Kreis statt.
Die Angehörigen der Verstorbenen gelangen über Waldwege zu den Gräbern. Nur die Asche, ohne Urne, werde beigesetzt. Die Gräber werden anschliessend mit Walderde bedeckt und nicht gekennzeichnet, wie es weiter hiess.
Die Lage der Gräber könne innerhalb der Parzelle, die in acht Sektoren unterteilt ist, frei gewählt werden. «Eichen- und Tannenwald», «Baumriesen», «Fichtenwald» oder etwa «Findlingsreservat» heissen die Sektoren. Die Konzession wird laut der Gemeinderätin für 25 Jahre erteilt.
Auch Platz mit einer Gedenktafel eingerichtet
Es sei verboten, Grabsteine, Platten und Verzierungen wie Blumen oder Fotos auf den Gräbern anzubringen. Das Friedhofspersonal pflege diese Stellen nicht speziell, denn der Wald solle in seiner Funktion und für die Nutzung durch die Öffentlichkeit nicht beeinträchtigt werden.
Neben dem Bestattungswald richtete die Stadt Biel auf dem Friedhof Madretsch einen Platz mit einer Gedenktafel ein. Auf dieser Tafel werde die Lage der Gräber gekennzeichnet. Zudem würden Schilder mit den Namen sowie Geburts- und Sterbejahr angebracht.
In den letzten Jahren sind Bestattungswälder in der Schweiz immer beliebter geworden. Sie bieten die Möglichkeit, in einer natürlichen Umgebung zu ruhen. Die Stadt Biel plante die Einrichtung eines Bestattungswaldes bereits seit der Erweiterung des Friedhofs Madretsch im Jahr 1962.