Bremgarten schützt «Stille Reuss» mit Installationsplatz-Rückbau

Wie die Stadt Bremgarten mitteilt, wurde der Rückbau des Installationsplatzes abgeschlossen. Lebensräume für Fauna und Flora konnten wiederhergestellt werden.

Blick auf die Gemeinde Bremgarten im Kanton Aargau.
Blick auf die Gemeinde Bremgarten im Kanton Aargau. - Nau.ch / Simone Imhof

Die «Stille Reuss», ein von der Reuss künstlich abgetrennter Altarm, ist ein bedeutendes und geschütztes Stillgewässer in der Auenlandschaft des Unteren Reusstals.

Das Gewässer ist am untersten Ende mit der Reuss verbunden und es besteht ein gewisser Wasseraustausch.

In den letzten Jahren ist die «Stille Reuss» stark verlandet und die offene Wasserfläche nahm in der Flächenausdehnung sowie in der Wassertiefe stetig ab.

Damit verlor das Gewässer als wertvoller Lebensraum an Bedeutung.

Wiederherstellung von wertvollem Lebensraum

Das Reaktivierungsprojekt, initiiert durch die Ortsbürgergemeinde Bremgarten als Fischenzinhaberin und durch die Abteilung Landschaft und Gewässer des Departements Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau, hatte zum Ziel, den wertvollen Lebensraum wiederherzustellen und nachhaltig zu sichern.

Die Wassertiefe von circa zwei Meter im offenen Bereich sollte wiederhergestellt werden.

Ebenso sollte das Gewässer mittels Absetzbecken für Sand im Eingangsbereich vor zu starker Verlandung bei Hochwasser geschützt werden.

Der Projektbeginn erfolgte am 14. Dezember 2022.

Einsatz eines Saugbagger-Schiffes

Weil sich die wassergesättigten Sedimente in der «Stillen Reuss» mit einem konventionellen Bagger schlecht baggern liessen, musste das Schlamm-Wassergemisch mit einem Saugbagger-Schiff gefördert und über einen Schlauch an Land gepumpt werden.

An Land musste das abgesaugte Material vor der Weiterverwendung entwässert werden.

Die dabei entfernten Sedimente waren schadstofffrei und konnten im ersten Halbjahr 2023 als Dünger in die Landwirtschaft ausgebracht werden.

Die Wassertiefe von zwei Meter im offenen Bereich konnte aufgrund der geografischen Gegebenheiten nicht überall wiederhergestellt werden.

Verbesserung von Laichmöglichkeiten für Fische

Indem der ausgebaggerte Bereich jedoch leicht vergrössert wurde, konnte die fehlende ausgebaggerte Schlammmenge in die Tiefe in die Länge kompensiert werden.

Ebenso wurde in der südlich zum Altarm gelegenen Riedfläche «Stille Reuss» ein bestehender Erdwall neben dem Wassergraben abgetragen und das Terrain leicht abgesenkt, damit die Überflutungshäufigkeit in diesem Teil zunimmt, um dadurch die Laichmöglichkeiten für Fische zu verbessern.

Die Fische, insbesondere Karpfen, können die seichten Wasserflächen zur Laichablage so besser erschliessen.

Dazu wurden weitere Weiher ausgebaggert, wodurch nun eine breitere Artenvielfalt angesprochen wird.

Totalkosten von 1'100'000 Franken

Diese Arbeiten gingen Hand in Hand mit weiteren Massnahmen des Kantons, die in der hinteren Schlaufe der «Toti Rüss» erfolgten.

Die Sanierung «Stille Reuss» und «Toti Rüss» sowie der Bau neuer Amphibienlaichgewässer konnten mit Totalkosten von 1'100'000 Franken umgesetzt werden.

An der Finanzierung des Projektes beteiligten sich neben dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) auch der Kanton Aargau mit der Abteilung Landschaft und Gewässer sowie der Abteilung Wald, Sektion Jagd und Fischerei.

Schutz vor Verlandung

Zudem haben sich der naturemade star-Fonds von ewz, die AEW Energie AG (Kraftwerk Bremgarten-Zufikon), die Gemeinde Fischbach-Göslikon und die Ortsbürgergemeinde Bremgarten finanziell beteiligt.

Dank der Reaktivierung und Aufwertung kann die «Stille Reuss» nachhaltig vor zu rascher Verlandung durch Hochwasser geschützt werden.

Zudem konnten wertvolle Lebensräume für Flora und Fauna im Gebiet der «Stillen Reuss» und der «Toti Rüss» wiederhergestellt werden.

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