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Brig-Glis wehrt sich gegen zusätzliches SBB-Rangiergeleise

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Oberwallis,

Wie die Gemeinde Brig-Glis mitteilt, waren die Verhandlungen zwischen SBB-Konzernspitze und Stadtgemeinde 2021 erfolglos. Alternative Lösungen werden gefordert.

Ein PostAuto beim Bahnhof Brig.
Ein PostAuto beim Bahnhof Brig. - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Die Forderung der SBB nach einem zusätzlichen Rangiergeleise führt bei der Dammstrasse zu Platzproblemen und macht eine Anpassung des Quartierplans «Bahnhof West» und damit eine Neuauflage notwendig. Trotz Verhandlungen zwischen der SBB-Konzernspitze und einer Delegation der Stadtgemeinde Brig-Glis unter Leitung von Stadtpräsident Mathias Bellwald konnte keine Einigung gefunden werden.

Der Stadtrat fordert nun, alternative Lösungen im Bereich des Rangiergeleises zu prüfen. Das Gesamtprojekt soll dadurch nicht gefährdet werden.

Im Abstimmungskampf zum Bahnhof Brig wurde von den Gegnern des Projekts geltend gemacht, dass sich die bahntechnischen und betrieblichen Rahmenbedingungen für die SBB seit 2011 geändert hätten und ein Hochbahnhof realistisch und machbar wäre. Gleichzeitig hat die SBB im Rahmen der Vorprüfung des Vorprojekts des Bahnhofs den Projektpartnern im Frühjahr 2021 mitgeteilt, dass sie ein zusätzliches Rangiergeleise westlich vom Bahnhof Brig benötigt.

Der Quartierplan müsste angepasst werden

Das Projektteam präsentierte daraufhin an der Junisitzung der Steuerungsgruppe «Bahnhof Brig» eine Lösung, welche das heutige Industriegeleise 913 zum Rangiergeleise umbaut. Damit würde sich das neue MGB-Doppeltrassee zulasten der neuen Dammstrasse nach Süden verschieben.

Die Ein- und Ausfahrt zum Parkhaus «Bahnhof West» wäre damit auf einem kurzen Abschnitt nur als Einbahn befahrbar und zwei Baufelder des Quartierplans «Bahnhof West» würden um ca. einen Meter beschnitten. Der Quartierplan müsste angepasst und erneut öffentlich aufgelegt werden.

Erneute Prüfung

Angesichts der Auswirkungen auf das Bahnhofprojekt und das Quartier «Bahnhof West» wandte sich die Stadtgemeinde im Juli 2021 an die Konzernleitung der SBB mit der Bitte, die Möglichkeit für einen MGB-Hochbahnhof und die Notwendigkeit des zusätzlichen Rangiergeleises nochmals zu prüfen.

Peter Kummer, Konzernleitungsmitglied und Leiter Infrastruktur der SBB empfing daraufhin Ende September 2021 Stadtpräsident Mathias Bellwald, Stadtrat Dr. Patrick Hildbrand, Stadtschreiberin Ursula Kraft und Stadtarchitekt Roland Imhof.

Weder ein Verzicht noch eine Kürzung sind machbar

Die SBB-Verantwortlichen zeigten auf, dass ein Hochbahnhof aufgrund der zu erwartenden Zunahme des Bahnverkehrs und der Lage und Funktion des Bahnhofs Brig als Verkehrsknotenpunkt für den nationalen und internationalen Personen- und Güterverkehr nicht möglich ist und sich die Rahmenbedingungen seit 2011 keineswegs verbessert haben.

Auch hinsichtlich des zusätzlichen Rangiergeleises kam die SBB Ende Oktober 2021 zum Schluss, dass weder ein Verzicht auf das Geleise noch eine Kürzung machbar sind.

Alternative Lösungsansätze

Der Stadtrat hat an seiner Sitzung vom 23. November 2021 mit Bedauern von den Verhandlungen mit der SBB Kenntnis genommen. Angesichts der Auswirkungen für das Projekt Bahnhof Brig und den Quartierplan Bahnhof West verlangt die Stadtgemeinde Brig-Glis - die sich mit fast 20 Millionen Franken am Projekt beteiligt – dass alternative Lösungsansätze im Bereich des Rangiergeleises geprüft werden.

Die Steuerungsgruppe Bahnhof Brig wurde an ihrer Sitzung vom 25. November 2021 von Stadtpräsident Mathias Bellwald über die Forderungen der Stadt informiert.

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