Engadinerstrasse voraussichtlich Ende Januar einspurig befahrbar
Die Engadinerstrasse zwischen Vinadi und der Landesgrenze soll nach einem Felssturz Ende Januar wieder befahrbar sein, teilt das Tiefbauamt Graubünden mit.
Seit dem Felssturz vom Samstag, 23. Dezember 2023, laufen die Sicherungs- und Räumungsarbeiten auf Hochtouren.
Das Tiefbauamt Graubünden ist zuversichtlich, die Engadinerstrasse zwischen Vinadi und der Landesgrenze Ende Januar wieder einspurig für den Verkehr freigeben zu können.
Zwischen 15 000 und 20 000 Kubikmeter Felsmaterial lösten sich am Samstag, 23. Dezember 2023, über der Engadinerstrasse zwischen der Abzweigung Vinadi und der Landesgrenze.
Die bergseitige Stützmauer, die Fahrbahn sowie der Strassenkordon der talseitigen Stützmauer wurden dabei stark beschädigt und auf einer Länge von rund 20 Metern komplett zerstört.
Umfangreiche Sicherungsarbeiten
Bereits Ende 2023 wurde mit der Felsräumung begonnen, um das lose Gesteinsmaterial im Ausbruchgebiet zu entfernen. Die Felsräumung wurde in der Zwischenzeit abgeschlossen.
Aktuell ist die maschinelle Räumung der Sturzablagerung auf der alten Samnaunerstrasse im Gange. Bis Ende der ersten Januarwoche wurden über 3500 Tonnen Material abtransportiert.
Zwischenzeitlich hat das Tiefbauamt Graubünden (TBA) die komplexen Feldaufnahmen in der weitläufigen Sturzbahn abgeschlossen.
In den nächsten Wochen sind weitere Sicherungsarbeiten in der Sturzbahn auszuführen: So wurde bis Ende dieser Woche im Bereich der Sturzablagerungen ein temporärer Schutzdamm erstellt, so dass anschliessend das zum Teil stark gefüllte und übersteile Gelände von oben nach unten abgeflacht werden kann.
Weiter werden mehrere Baumstammsperren eingeflogen und in der Sturzbahn eingerichtet. Loses Material wird soweit wie möglich bis auf die Engadinerstrasse abgetragen. Zusätzlich werden oberhalb der Engadinerstrasse zwei Reihen Stahlpalisaden installiert.
Voraussichtliche Öffnung Ende Januar
Erst nach Abschluss dieser Sicherungsarbeiten im Hang kann das TBA mit der Räumung sowie der teilweisen Instandstellung der Fahrbahn und dem berg- und talseitigen Mauern beginnen. Für den Verkehr wird eine provisorische Fahrbahn erstellt und eine Lichtsignalanlage installiert.
Das TBA rechnet damit, die Engadinerstrasse bei einem reibungslosen Baufortschritt bis Ende Januar einspurig für den Verkehr freigeben zu können – dies unter der Voraussetzung, dass bis dahin wenig Niederschlag fällt und die Temperaturen nicht über den Gefrierpunkt steigen.
Die weiteren Arbeiten zur Instandstellung der Engadinerstrasse und der definitiven Entleerung der Sturzablagerung erfolgen nach der Schneeschmelze ab Frühjahr 2024 unter laufendem Betrieb.
Alternativrouten und Strassenzustand
Die Engadinerstrasse ist zwischen Vinadi und der Landesgrenze für den Durchgangsverkehr gesperrt. Eine Umleitung via Nauders und Pfunds ist signalisiert.
Die Umleitung führt über die Martinsbruckerstrasse nach Nauders und weiter über die Reschenstrasse nach Pfunds. Die Samnaunerstrasse ab Vinadi bis nach Samnaun Dorf ist offen.