Im Kunstmuseum Chur ist momentan eine Ausstellung zu den jungen Jahren des Künstlers Alberto Giacometti zu sehen. Es werden noch nie ausgestellte Werke gezeigt.
Alberto Giacometti
Die Ausstellung im Kunstmuseum Chur zeigt den Werdegang des Künstlers Alberto Giacometti. Dieses Bild entstand 1962. - keystone
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Das Bündner Kunstmuseum porträtiert den weltbekannten Alberto Giacometti (1901-1966) als Künstler in jungen Jahren. Besucherinnen und Besuchern offenbart sich ein Schaffen von grosser Fülle. Zu sehen sind auch noch nie gezeigte Werke.

«Alberto Giacometti. Porträt des Künstlers als junger Mann» ist die erste Publikumsausstellung überhaupt, die dem Frühwerk des Bergeller Künstlers Alberto Giacometti gewidmet ist.

Drei Jahre sei dafür recherchiert worden, sagte Stephan Kunz, künstlerischer Direktor des Bündner Kunstmuseums, bei der Präsentation der Schau vor den Medien in Chur. Überwältigt sei er gewesen vom Schaffen. «Wir zeigen, wie Alberto Giacometti zum Künstler wird.» Und weiter: «Wir wollen etwas zeigen, das man noch nicht kennt.»

Noch nie veröffentlichte Werke

Die Giacometti-Ausstellung beginnt mit Werken des Zwölfjährigen und erstreckt sich bis in dessen Zeit in Paris in den 1920er-Jahren. Zudem ist die Schau eine Hommage an den Berner Auktionator und Kunstsammler Eberhard W. Kornfeld. Er starb am 13. April dieses Jahres und wäre am 23. September 100 Jahre alt geworden.

Ausgestellt sind insgesamt 160 Werke, vorwiegend Gemälde, sowie 40 Dokumente, darunter Postkarten, Briefe und Fotos. Rund 20 Werke wurden noch nie öffentlich im Rahmen einer Ausstellung präsentiert. Räumlich gegliedert ist die Schau in mehrere Kapitel. Die künstlerischen Werke zeigen die Mitglieder der Künstlerfamilie, natürlich Albertos Vater und Förderer Giovanni, Landschaften oder Stillleben.

Spitzname «Büsi»

Für Alberto Giacometti war schon sehr früh klar, dass er Künstler werden wollte. Der Junge mit dem sympathischen Wuschelkopf malte und zeichnete zuerst in seiner Heimat Bergell, danach während seiner Schulzeit in Schiers im Prättigau. Von seinen Mitschülerinnen und -schülern wurde er offenbar «Büsi» gerufen. Es folgten Aufenthalte in Genf und in Rom. Sehr intensiv beschäftigten ihn zudem Werke der Kunstgeschichte; prägend sollten altägyptische Skulpturen werden.

Die filigranen Skulpturen, die an Auktionen Schwindel erregende Preise erzielen, sucht man derzeit in Chur allerdings vergeblich. Giacometti widmete sich dieser Kunst erst in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg.

«Alberto Giacometti. Porträt des Künstlers als junger Mann» im Churer Kunstmuseum ist bis 19. November zu sehen. Sie entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Zürich und der Giacometti-Stiftung. Zur Ausstellung ist ein über 300 Seiten starker Katalog erschienen.

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