Graubünden lässt weitere Hunderassen für Herdenschutz zu
Wegen des schnell wachsenden Wolfsbestandes lockert Graubünden die Vorgaben für Herdenschutzhunde. Neu dürfen Hunde unabhängig ihrer Rasse offiziell für diese Aufgabe eingesetzt werden.
Zudem dürfen Alpbetreiber ihre Schutzhunde nun auch selber kaufen, aufziehen und ausbilden, wie die Bündner Regierung am Mittwoch mitteilte. Damit erhalten jetzt auch diese Hundehalter Fördergelder und nicht nur Alpbetreiber, welche offizielle Herdenschutzhunde des Bundes einsetzen.
Der Bund schliesst aus seiner Förderung alle Herdenschutzhunde aus, die nicht den Rassen Montagne des Pyrénées oder Maremmano Abruzzese angehören. Zudem dürfen Älpler ihre Hunde nicht selber beschaffen und ausbilden.
Diese Vorgaben des Bundes würden den Verhältnissen in Graubünden nicht mehr genügen, schrieb die Kantonsregierung. Der Bergkanton habe schweizweit die grösste Wolfsdichte und die Anzahl der Rudel steige weiter. Dadurch werde der Herdenschutz immer anspruchsvoller.
Im Bündnerland seien bereits heute verschiedene Hunderassen im Einsatz. Zudem wollten viele Alpbetreiber Eigenverantwortung übernehmen und ihre Schutzhunde selber ausbilden.
Der Kanton ermöglicht nun diese Mitwirkung und unterstützt die Haltung der Herdenschutzhunde unabhängig von Rasse und von Herkunft. Voraussetzung ist ein individuelles Herdenschutzkonzept für jeden Alpbetrieb.
Graubünden lässt sich sein Programm für Herdenschutzhunde in den nächsten fünf Jahren 2,5 Millionen Franken kosten. Der Bund übernimmt davon einen Anteil von 1,05 Millionen Franken.