San Bernardino

Hochschulen bündeln ihre Stärken im San Bernardino Labor

Fachhochschule Graubünden
Fachhochschule Graubünden

Chur,

Wie die die Fachhochschule Graubünden berichtet, eröffnet sie gemeinsam mit anderen Bildungseinrichtungen ein Reallabor um die Nord-Süd-Beziehungen zu beleben.

Fachhochschule Graubünden
Die Fachhochschule Graubünden holt sich mit 62,8 Billionen Stellen den Weltrekord in der Pi-Berechnung. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/BERND KAMMERER

Im Zentrum der vorgesehenen Aktivitäten des San Bernardino Labor stehen Themen rund um die Nachhaltigkeit. Das Reallabor soll in der zweisprachigen Region als Informations- und Kompetenzzentrum wirken und entsprechende Projekte begleiten.

Geleitet wird dieses von Barbara Beer, San Bernardinese und langjährige Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Graubünden.

Auf einem symbolischen Spaziergang am historischen Begegnungsort auf dem Hospiz des San Bernardino Passes, wurde die Zusammenarbeit der drei Hochschulen mit den involvierten Pass-Gemeinden am Dienstag gestartet.

Zu den Kooperationsgemeinden gehören Mesocco, Rheinwald, Soazza und Sufers. Wie andere Regionen im alpinen Raum stehen auch die Talschaften beidseits des San Bernardino Passes vor grossen Herausforderungen.

Die Hochschulen wollen die Gemeinden zukunftsorientierte Lösungen anbieten

Das Ziel des neu eröffneten Reallabors ist es denn auch, die verschiedenen Akteure des Rheinwaldes und der oberen Mesolcina bei der Planung ihrer nachhaltigen Entwicklung zu beraten und zu begleiten.

Diese wissen am besten, in welche Richtung sie sich weiterentwickeln möchten. Gemeinsam mit ihnen soll auf Augenhöhe an konkreten Problemstellungen gearbeitet werden.

Die Hochschulen wollen die Gemeinden dabei unterstützen und ihnen zukunftsorientierte Lösungen anbieten. Die Brückenfunktion des Reallabors zwischen «Nord» und «Süd», dem Rheinwald und der Mesolcina, stellt dabei eine grosse Chance dar.

Die Fachkräfte der drei Hochschulen sollen involviert werden

Im Fokus stehen Themen wie die Weiterentwicklung von Bildungs- und Wirtschaftsprojekten, der Umgang mit schützenswerten Natur- und Kulturgütern oder auch die Umnutzung und Erneuerung von Infrastrukturen.

In gemeinsam angegangenen Forschungsprojekten werden Lösungen für konkrete Herausforderungen gesucht. Dabei sollen auch die Fachkräfte und Studierenden der drei Hochschulen miteinbezogen werden.

Regionale Akteure können diese mit der Ausarbeitung angewandtwissenschaftlicher Fragestellungen beauftragen und wichtige Erkenntnisse gewinnen.

Die Studierenden ihrerseits sammeln praktische Erfahrung, lernen das interdisziplinäre Arbeiten und vernetzen sich bereits frühzeitig mit potenziellen Arbeitgebenden aus der Region.

Positive Erfahrungen gesammelt

Aus dem Pilotprojekt Bildungs- und Entwicklungsprojekt San Bernardino, welches bereits seit dem Jahr 2020 läuft, wurden erste positive Erfahrungen gesammelt.

Unter Einbezug von PHGR-Studierenden wurden themenspezifische, zweisprachige Bildungsangebote und eine Website entwickelt, welche für Schulen und Interessierte zugänglich ist.

Darüber hinaus entstanden ein wertvolles Netzwerk und der Verein paradisea auf dem das neu eröffnete San Bernardino Lab aufbauen kann.

Der Austausch mit der regionalen Bevölkerung soll zudem durch Veranstaltungen und Weiterbildungsangeboten unterschiedlichster Formate entstehen respektive weiter verstärkt werden.

Zusammenarbeit unter Hochschulen fördern

Mit dem San Bernardino Labor wird der Austausch zwischen der Wissenschaft und der Praxis, neben den Reallaboren in Ilanz (Surselva Labor) und Stampa (Bregaglia Labor) im Kanton weiter verstärkt.

Durch die Kooperation der drei Hochschulen kann hier überdies die tertiäre Zusammenarbeit über die Kantonsgrenze hinweg gefördert werden. Die Finanzierung des San Bernardino Labor ist für die kommenden drei bis fünf Jahre gesichert.

Die Kooperationspartner leisten ihren jährlichen finanziellen Beitrag paritätisch. Das jüngste Reallabor wird im ehemaligen Schulhaus in San Bernardino betrieben.

Die Zweisprachigkeit der Regionen soll ebenfalls gelebt werden

Die strategisch günstige Lage erleichtert die Zusammenarbeit mit den beteiligten Partnergemeinden und Hochschulen. Zudem ist die Zweisprachigkeit der Regionen charakteristisch für das San Bernardino Labor und soll gelebt werden.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Rheinwald und der oberen Mesolcina stärkt das interkulturelle Verständnis und den Zusammenhalt Graubündens über die Sprachgrenze hinweg.

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