Einsatzleiter meldet: Beide Männer aus Höhle in Deutschland gerettet
Ein Guide und ein Tourist waren in einer Wasserhöhle bei Grabenstetten (D) eingeschlossen. Beide Männer sind inzwischen gerettet.
Das Wichtigste in Kürze
- In einer Wasserhöhle in Grabenstetten (D) waren ein Guide und ein Tourist eingeschlossen.
- Die beiden wurden von einem Wassereinbruch nach starken Regenfällen überrascht.
- 50 Retter waren im Einsatz. Taucher brachten ihnen Essen, Trinken und wärmendes Neopren.
- Heute Morgen begann die Rettungsaktion – mittlerweile sind beide gerettet.
Nachdem der Guide im Höhlen-Drama bereits heute Morgen gerettet werden konnte, wurde nun auch der Tourist aus seiner misslichen Lage befreit. Warum zunächst der Höhlenführer an die Oberfläche gebracht wurde, war zunächst unklar.
Dem Höhlenführer wird von verschiedenen Seiten fahrlässiges Verhalten vorgeworfen. So sei das Wetter berechenbar gewesen. Ein Profi hätte mit einem Touristen die bekannte Wasserhöhle nicht betreten. Der Bürgermeister des Orts bezeichnet es gemäss «SWP» als «Dummheit, bei der Wettervorhersage in die Höhle zu gehen».
Anderer Anbieter brach die Tour ab
Offenbar hatte ein anderer Anbieter mehr Weitsicht: Dieser entschloss sich seine Tour aus Sicherheitsgründen abzubrechen. Nachdem der inzwischen befreite Guide weitermachte und der Pegel immer mehr stieg, informierte er die Höhlenrettung um diese zu befreien.
Vom Wetter überrascht
Die beiden wurden in einer aktiven Wasserhöhle vom Wetter überrascht. In der Höhle fliesst das unterirdische Flüsschen Elsach. Durch Starkregen in den vergangenen Tagen, stieg der Pegel dramatisch.
Laut der «Bild»-Zeitung ging gegen 17.21 Uhr am Sonntag ein Notruf in bei der Feuerwehr Reutlingen ein. Die Meldung: Zwei etwa 30 Jahre alte Männer sind in der «Falkensteiner Höhle» eingeschlossen. Feuerwehr, Rettungsdienst und Höhlenrettung kamen zum Unglücksort.
Laut dem Feuerwehr-Chef und Einsatzleiter Harald Herrmann (60) ist ein Grossaufgebot an etwa 80 Rettern vor Ort. Die ersten Höhlentaucher hätten es nicht zu den Eingeschlossenen durch geschafft, mittlerweile sei aber ein Team bei den beiden.
Rettung war erst heute möglich
Die Männer seien mit Essen, Trinken und wärmendem Neopren versorgt worden. Für sie heisst es jetzt erstmals warten. Denn eine Rettung in der Nacht war aufgrund der Strömung zu gefährlich. Taucher blieben in der Nacht bei ihnen.
«Den Männern geht es gut» sagte der Einsatzleiter gestern. Sie befanden sich in der ‹Reutlinger Halle›. Diese liege höher als die eigentlichen Wassermassen, die weiter steigen würden.
Sie befindet sich rund 500 Meter hinter dem Höhleneingang und biete ausreichend Platz.
Vorsitzender der Höhlenrettung: «Es kommt sehr viel Wasser in die Höhle.»
Die «Stuttgarter Zeitung» berichtete, dass es sich bei den Eingeschlossenen um einen Höhlenguide mit seinem Kunden handelte. Sie seien gegen 17 Uhr in die Höhle eingestiegen.
Das besondere sei, dass es jetzt ausserordentlich hohe Niederschläge in kurzer Zeit gegeben habe. Das heisse: «Es kommt momentan sehr viel Wasser in die Höhle.»
Falkensteiner Höhle kann gefährlich werden
Die Falkensteiner Höhle liegt auf der Schwäbischen Alb zwischen Grabenstetten und Bad Urach. Sie ist ein beliebtes Touristenziel und eine der längsten Höhlen der Schwäbischen Alb. Um die Höhle zu betreten ist eine Genehmigung erforderlich.
Die Falkensteiner Höhle ist eine aktive Wasserhöhle. Sie wird von dem rund fünf Kilometer langen und rechten Zufluss der Erms auf der Schwäbischen Alb durchflossen. Der Fluss Elsach entspringe von ihr ins Freie.
Touren in der Höhle sind nicht ungefährlich. In die wilden Gänge sollten nur erfahrene Höhlengänger vordringen. Auf der Tourismus-Website der Stadt Bad Urach heisst es: «Bei erwartetem Starkregen und Gewittern sind keine tiefen Touren möglich.»
Bei starken Regenfällen läuft nämlich der erste Höhlenteil voll. Wanderer sollten dann für den Notfall nur noch mit Taucherausrüstung unterwegs sein.