Neerach

Neerach: Pistenverlängerungen am Flughafen Zürich

Nau.ch Lokal
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Dielsdorf,

Wie die Gemeinde Neerach informiert, lehnt der Gemeinderat die geplanten Pistenverlängerungen ab.

Kaiserstuhlstrasse, Einfahrt Richtung Neerach. - Bezirk Dielsdorf
Kaiserstuhlstrasse, Einfahrt Richtung Neerach. - Bezirk Dielsdorf - Nau.ch / Simone Imhof

Bekanntlich beantragt der Regierungsrat dem Kantonsrat den Pistenausbau am Flughafen Zürich.

Der Antrag wurde von der kantonsrätlichen Kommission für Energie, Verkehr und Umwelt (KEVU) nur knapp angenommen.

Debatte über den Pistenausbau

Am 19. Juni 2023 debattierte der Kantonsrat über den Pistenausbau, wobei der Entscheid auf die Sitzung am 28. August 2023 vertagt werden musste.

Stimmt das Parlament dann zumal einer Pistenverlängerung am Flughafen Zürich zu, dürfte seitens der unterlegenen Kantonsratsmitglieder das Referendum ergriffen werden, wonach die Zürcher Stimmbevölkerung das letzte Wort zur Pistenverlängerung sprechen.

Auch das Gegenteil könnte passieren und der Kantonsrat lehnt die Pistenverlängerung ab, wonach die unterlegenen Kantonsratsmitglieder das Referendum zur Volksabstimmung ergreifen könnten.

Neerach ist Mitglied im Schutzverband der Bevölkerung um den Flughafen Zürich

Am Flughafen Zürich gibt es drei Pisten: Piste 10/28, Piste 14/32 und Piste 16/34. Zwei davon will der Flughafen verlängern.

Piste 28 ist heute 2500 Meter lang und soll um 400 Meter nach Westen in Richtung Rümlang erweitert werden.

Piste 32 hat eine Länge von 3300 Metern und soll um 280 Meter nach Norden in Richtung Oberglatt und Höri verlängert werden.

Die Politische Gemeinde Neerach ist Mitglied im Schutzverband der Bevölkerung um den Flughafen Zürich (sbfz) und in der IG-Nord – Fluglärm fair verteilen, welche sich hauptsächlich für die Wahrung und den Schutz der Interessen der Bevölkerung und der Gemeinden rund um den Flughafen (sbfz) beziehungsweise im Norden des Flughafens (IG-Nord) einsetzen.

Was spricht für Pistenverlängerungen?

Pistenverlängerungen ermöglichen einen einfacheren und dadurch weniger störungsanfälligen Betrieb des Flughafens, vor allem nachts.

Zusammen mit der neuen Gepäcksortieranlage, der Umrollung der Piste 28, dem geplanten neuen Dock A und der sich im Bau befindlichen Zone West ergibt sich ein Gesamtsystem mit erheblich vergrösserter Kapazität.

Diese Kapazität wird gemäss Prognosen auch tatsächlich nachgefragt.

Die Gesamtinvestitionen liegen bei über 1,5 Milliarden Franken (davon Pistenverlängerungen 250 Millionen Franken), welche zu einem grossen Teil in der Region wirksam werden.

Ausweitung der Flughafenkapazität

Die Ausweitung der Flughafenkapazität (Intraplan prognostizierte für das Jahr 2030 in ZRH 43,6 Millionen Passagiere, 2019: 31,5 Millionen) ist auch aus volkswirtschaftlicher Sicht langfristig ein beachtenswerter Faktor.

Mit verlängerten Pisten kann künftig morgens und abends bei schwierigen Verhältnissen auf das Südkonzept verzichtet werden, was den bevölkerungsreichen Süden des Flughafens weitgehend von Fluglärm entlastet.

Was spricht gegen Pistenverlängerungen?

Pistenverlängerungen führen in den Randstunden zu einer gegenüber dem heutigen Zustand vergrösserter Kapazität.

Dies nicht nur, weil im Ostkonzept nominal mehr Bewegungen als heute abgewickelt werden können (maximal 70 anstatt maximal 66 pro Stunde), sondern wesentlich auch, weil weniger Konzeptumstellungen mit den dazugehörenden Unterbrüchen stattfinden werden.

Diese Unterbrüche reduzieren die effektive Kapazität je nach Wetterlage auf weit unter 66 Bewegungen pro Stunde.

Dieser Effekt tritt hauptsächlich in den Nachtstunden auf. Dann wird das Ostkonzept angewendet.

Fluglärm ist nachts besonders schädlich

Zu dieser Zeit ist die Nachfrage nach Mehrverkehr gross. Fluglärm ist nachts besonders schädlich.

Anzumerken ist, dass nachts vor allem Umsteigeflüge durchgeführt werden, die den volkswirtschaftlichen Interessen der Region und des Kantons wohl entgegenlaufen.

Der Flughafen wird mit verlängerten Pisten somit hauptsächlich nachts wesentlich mehr Start- und Landefenster (Slots) bedienen können als heute.

Die geplanten Pistenausbauten führen vor allem nachts zu einer wesentlichen Kapazitätssteigerung des Flughafens.

Der Gemeinderat lehnt die geplanten Pistenverlängerungen ab

Da diese Kapazität stark nachgefragt wird, wird die bestehende Entwicklung hin zu nächtlichen Flugbewegungen durch die Pistenausbauten gefördert.

Der Lärmteppich wird sich vergrössern und räumlich nach Norden und Osten verschieben. Vor allem nachts, während der deutschen Sperrzeiten ist die Lärmzunahme erheblich.

Der Gemeinderat Neerach unterstützt die Haltung des sbfz, welcher sich für einen Flughafen einsetzt, der sich auf die Abwicklung von Flugbewegungen mit volkswirtschaftlich grossem Nutzen konzentriert.

Qualität soll klar vor Quantität stehen. Aufgrund der ganzheitlichen Sichtweise lehnt der Gemeinderat die geplanten Pistenverlängerungen ab.

Kommentare

User #3397 (nicht angemeldet)

Und offenbar vergessen alle, dass der Anflug jahrzehntelang über den Norden erfolgte, der nur schwach besiedelt war.

User #3001 (nicht angemeldet)

Alle die schreien sollten aber nie mehr ein FLUGZEUG besteigen. Sollen den Zug nehmen bis München oder Paris.

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