Brienz GR: Einwohner müssen wohl bald evakuiert werden

Das kleine Bergdorf Brienz in Graubünden liegt unterhalb eines Geröllhanges. Dass es hin und wieder zu kleineren Felsstürzen kommt, ist nichts Ungewöhnliches. Jedoch könnte es in diesem Jahr zu einer neuen Situation kommen.

Der Hang macht den Behörden und den Einwohnerinnen und Einwohnern momentan speziell zu schaffen. «Rund 1,9 Millionen Kubikmeter Felsmasse ist zurzeit stark in Bewegung. Man muss nun davon ausgehen, dass sich diese Masse zwischen dem Frühsommer und dem Ende des Jahres in Richtung des Dorfes bewegen wird. Man weiss aber noch nicht wann und in welcher Form», erklärt Christian Gartmann, der Mediensprecher der Gemeinde Albula, dem SRF.

Bereits in den nächsten Tagen werden einzelne grössere Felsstürze erwartet, weshalb bereits die Kantonsstrasse gesperrt werden musste. Allerdings würden diese keine Gefahren für das Dorf bergen, entwarnt Gartmann.

Ab dem Frühsommer müssen die Einwohnerinnen und Einwohner aber damit rechnen, dass sie ihr Dorf irgendwann verlassen müssen. Die geplante Evakuierung der Gemeinde sei aber nur eine vorübergehende Massnahme, erläutert der Mediensprecher weiter. Man gehe davon aus, dass die Leute nach einigen Wochen oder Monaten wieder in ihre Häuser ziehen können.

Die Reaktionen der Einheimischen fallen geteilt aus. Einige finden, dass die Behörden ein zu grosses Theater um die Felsmassen machen. Man lebe ja bereits seit Jahrzehnten an diesem Berghang, finden sie.

Andere hingegen sind durch die sich bewegenden Felsmassen verunsichert. Sie würden in Angst davor leben, dass die Felsen eines Tages wirklich in Dorf gelangen würden.