Emmen: Kein LKW-Fahrverbot für die Gerliswilstrasse

Nau.ch Lokal
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Emmen,

Ein Fahrverbot für LKW in der Gerlisstrasse, wie jüngst in einem politischen Vorstoss gefordert, lehnt der Gemeinderat ab. Stattdessen setzt er auf Dialog.

Sattelschlepper
Ein Sattelschlepper fährt mit hoher Geschwindigkeit (Symbolbild) - dpa/AFP/Archiv

Wie die Gemeinde Emmen mitteilt, soll die Gerliswilstrasse für Lastwagen geöffnet bleiben – ein Fahrverbot, wie jüngst in einem politischen Vorstoss gefordert, lehnt der Gemeinderat ab.

Stattdessen soll die geplante Umgestaltung der Gerliswilstrasse die Situation verbessern und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden erhöhen.

Schwerverkehr belastet auch angrenzende Quartierstrassen

Die Gerliswilstrasse zählt zu den meistbefahrenen Kantonsstrassen in Emmen und steht seit Jahren im Fokus von Diskussionen.

Vor allem der Schwerverkehr sorgt für Kritik: Er belastet nicht nur die Gerliswilstrasse selbst, sondern auch angrenzende Quartierstrassen – und hat einen erneuten politischen Vorstoss nach sich gezogen.

Gefordert werden darin ein LKW-Fahrverbot sowie zusätzliche Massnahmen, um die Anwohnerinnen und Anwohner zu entlasten.

Verbot nicht umsetzbar

Der Gemeinderat zeigt Verständnis für die geschilderten Probleme und hat das Anliegen geprüft, lehnt jedoch aus rechtlichen und praktischen Gründen ein generelles Fahrverbot für LKWs ab.

In seiner Beantwortung schreibt er, dass ein Fahrverbot auf der Gerliswilstrasse im Abschnitt zwischen Sprengi und Emmenweidstrasse aus rechtlichen und praktischen Gründen weder machbar noch zielführend sei.

Die Strasse nehme eine zentrale Rolle im regionalen Verkehrsnetz ein und sei für die Wirtschaft von grosser Bedeutung, betont die Exekutive. Ein solches Verbot würde den Schwerverkehr zudem in andere Quartiere verlagern und dort neue Belastungen verursachen.

Kommt hinzu: Die Gerliswilstrasse ist eine Kantonsstrasse, und da die rechtliche Zuständigkeit für ein Fahrverbot beim Kanton Luzern liegt, der dafür bislang keinen Handlungsbedarf sieht, bleibt diese Massnahme somit ausgeschlossen, wie der Gemeinderat erklärt.

Unverhältnismässiger Aufwand bei GPS-Systemen

Auch die im Postulat geforderte Einflussnahme auf GPS-Systeme wird vom Gemeinderat als nicht umsetzbar beurteilt.

Da diese Systeme auf unterschiedlichen Datenquellen basieren, die nur durch regelmässige Updates aktuell gehalten werden können, würden selbst die besten Datensätze ohne Aktualisierungen wirkungslos bleiben.

Der Gemeinderat betont zudem, dass der Aufwand, die verschiedenen GPS-Systeme zusätzlich mit Informationen zu versorgen, für die Gemeinde unverhältnismässig hoch wäre und kaum den gewünschten Effekt erzielen würde.

Aus diesen Gründen verzichtet er auf zusätzliche Interventionen in diesem Bereich.

Umgestaltung als Kernmassnahme

Stattdessen verweist der Gemeinderat auf das laufende Kantonsstrassenprojekt K13 zur umfassenden Umgestaltung der Gerliswilstrasse im Abschnitt zwischen Central und Sonnenplatz.

Zu den vorgesehenen Massnahmen zählen zum einen Tempo-30 zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Reduktion der Lärmbelastung für Anwohnende und Gewerbetreibende. Weiter sind neue Velostreifen bergauf für mehr Sicherheit und gesteigerten Fahrkomfort für Velofahrende geplant.

Als Drittes ist die Aufhebung von Längsparkplätzen angedacht: Die bestehende Parkplatzanordnung – heute ohnehin so nicht mehr zulässig – stellt eine Gefahrenquelle dar und wird durch sicherere Alternativen ersetzt. Und schliesslich werten Baumreihen und Grünflächen den Strassenraum auf und steigern die Aufenthaltsqualität.

Die geplante Umgestaltung der Gerliswilstrasse verfolgt insgesamt das Ziel, die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden zu erhöhen und die Strasse als urbanen Raum attraktiver zu gestalten, wie Thomas Furrer, Leiter Departement Planung und Hochbau, erklärt: «Die Umgestaltung bringt das Ambiente zurück in die Gerliswilstrasse.»

Teilweise Entgegennahme des Postulats

Zudem: Nach der geplanten Wiedereröffnung der Autobahnausfahrt Emmen-Nord in Richtung Süden ist gemäss Bundesamt für Strassen (Astra) die LKW-Verkehrslenkung zu den Industriearealen von Emmen ohnehin wieder vorgesehen.

Der Gemeinderat ist deshalb bereit, das Postulat teilweise entgegenzunehmen, da mit der geplanten Signalisation im Zusammenhang mit der Wiedereröffnung der Autobahneinfahrt dieser Forderung Rechnung getragen wird.

Am 17. Dezember 2024 wird der Einwohnerrat über die Antwort des Gemeinderats auf das Postulat befinden. Die Sitzung findet im Betagtenzentrum Emmenfeld statt und beginnt um 13.30 Uhr. Die vollständige Traktandenliste kann über einen Link auf der Webseite der Gemeinde eingesehen werden.

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